Remscheid Tage der Literatur mit prominenten Schriftstellern

Remscheid · "Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist." Das sagte der große Helmut Qualtinger. Um "#Schönlügen" geht es in den nächsten zehn Tagen bei der Wuppertaler Literatur-Biennale. Es ist beachtlich, wie viele Autoren von Rang und Namen ins Tal der Wupper kommen, um zu lesen und zu diskutieren.

 Der Büchner-Preisträger und Lyriker Jan Wagner kommt zur Wuppertaler Literatur-Biennale.

Der Büchner-Preisträger und Lyriker Jan Wagner kommt zur Wuppertaler Literatur-Biennale.

Foto: Andreas Woitschützke (Archiv)

Zwei der wichtigsten deutschen Lyriker, Wolf Biermann und Jan Wagner, stehen auf der Einladungsliste. Zwei Generationen, zwei unterschiedliche Sprachwelten. Biermann, der Heinrich Heine unserer Zeit, arbeitet sich in seinen Versen an der DDR und der Bundesrepublik ab. Zuletzt hat der politische Poet eine Biografie geschrieben "Warte nicht auf bessere Zeiten", die sich wie ein Appell liest, den Mächtigen immer auf die Finger zu schauen (Donnerstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, Eintritt: sechs Euro Taltontheater, Wiesenstraße 118).

Jan Wagner, Jahrgang 1971, sorgt mit seinen Gedichtbänden in der Szene für Furore, "Die Regenbogenvariationen" schafften es sogar auf eine Bestsellerliste. Wagners luftiger, leicht-verdrehter Blick auf seine Umwelt versetzt den Leser in Staunen. Die fein konstruierten Zeilen lassen die Welt der flüchtigen Dinge neu erscheinen. (Dienstag, 15. Mai, 19.30 Uhr, Taltontheater, Wiesenstraße 118). Unter dem Titel "Das frei Blitzende" versammeln sich drei weitere Lyriker zu einer Lesung. Ulrike Draesner, Christoph Ecker und Arne Rautenberg. Was sie verbindet: der radikale Umgang mit dem Material der Tradition. (Donnerstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, Eintritt sechs Euro, Katholisches Stadthaus, Laurentiusstraße 7).

Neben den Lyrikern sind auch große Erzähler vertreten: Thomas Glavinic, Stan Nadolny, Irene Dische oder John von Düffel. Mit Michael Stavaric kommt ein Vielschreiber, ein Vielreisender, ein Grenzgänger in vielerlei Hinsicht nach Wuppertal. Er schreibt Lyrik, Romane, Kinderbücher und Essays und ist schon vielfach ausgezeichnet worden. Er liest aus seinem aktuellen Roman "Gotland". (Dienstag, 15. Mai, 19.30 Uhr Eintritt: sechs Euro, Zentralbibliothek Wuppertal, Kolpingstraße 8.)

Vom Untergang des Abendlandes kann bei so viel Kunst und Literatur keine Rede sein. Oder doch? Der Politikchef der ZEIT, Bernd Ulrich, hat einen Weckruf geschrieben. Der Westen lebt in einer Zeitenwende. Es steht viel auf dem Spiel. Darüber diskutiert er morgen, 9. Mai, um 19.30 Uhr, Eintritt: sechs Euro, Färberei, Peter-Hansen-Platz.

www.wuppertal.de

(RP)
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