Remscheid Tannenhof - Ärger mit Baufirmen weicht Freude über Neubau

Remscheid · Das neue Stationsgebäude auf dem Klinik-Gelände wurde im Kreise geladener Gäste eröffnet. Heute ist Tag der offenen Tür.

 Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache (3.v.l.), eingerahmt von Dietmar Volk (l.) und Prof. Dr. Klaus Windgassen, hörte die Rede von Pfarrer Uwe Leicht während des Festakts zur Eröffnung des neuen Stationsgebäudes.

Staatssekretärin Martina Hoffmann-Badache (3.v.l.), eingerahmt von Dietmar Volk (l.) und Prof. Dr. Klaus Windgassen, hörte die Rede von Pfarrer Uwe Leicht während des Festakts zur Eröffnung des neuen Stationsgebäudes.

Foto: hertgen

Mit einem Festakt hat die Evangelische Stiftung Tannenhof gestern nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ihr neues Stationsgebäude eingeweiht. Wie berichtet, ist an zentraler Stelle auf dem Stiftungsgelände ein modernes Bettenhaus entstanden. Auf drei Stationen werden Patienten in akuten Krisen behandelt, integriert sind weiterhin eine zentrale Notaufnahme und Information.

Geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, dem Gesundheitswesen, Freunde und Förderer der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie besichtigten den lichtdurchfluteten Bau, der Wohlfühlatmosphäre für Patienten und Angehörige ausstrahlt und den Mitarbeitenden optimale Arbeitsbedingungen bietet. Martina Hoffmann-Badache, Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium, hob in ihrem Grußwort hervor, dass sich die Stiftung Tannenhof zu einem regional bedeutenden sozial-psychiatrischen Zentrum entwickelt habe. "Es ist gut, dass Sie nicht nur die bauliche Modernisierung, sondern auch neue Behandlungskonzepte entwickeln, bei denen die Patienten im Mittelpunkt stehen", sagte sie in Bezug auf die integrativen Angebote der Stiftung. Die Landesregierung wolle hinsichtlich der steigenden Fallzahlen bei psychischen Erkrankungen unterstützend zur Seite stehen. Dafür benötigten Kliniken in diesem Bereich das entsprechende Personal.

Remscheids Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz gratulierte im Namen von Rat und Verwaltung. "Der Tannenhof ist fest verankert in unserer Stadt. Die Klinik ist ein maßgeblicher Partner in der Gesundheitsversorgung und nicht zuletzt ein wichtiger Arbeitgeber", betonte er.

Kuratoriumsvorsitzender Assessor Gernot Tödt dankte dem Stiftungsvorstand für die Bewältigung dieses "Kraftaktes", der dem Kaufmännischen Direktor Dietmar Volk, dem Geistlichen Vorsteher Uwe Leicht und dem Ärztlichen Direktor Professor Dr. Klaus Windgassen lange Arbeitstage und "manche Sorgenfalte" beschert habe. In diesem Zusammenhang machte Tödt keinen Hehl aus seiner Kritik an der Vorschrift zu europaweiten Ausschreibungen. Dadurch sei die Stiftung gezwungen gewesen, Aufträge ausschließlich nach dem Preis zu vergeben. Dies habe zu Verzögerungen, unsachgemäßer Arbeit, einer schwierigen Kommunikation mit den vielen ausländischen Bauleuten und Streitigkeiten geführt, die nicht zuletzt die Juristen beschäftigt hätten. "Wir fühlten uns mitunter mehr als Erpressungsopfer, denn als Bauherr", sagte Tödt. Doch letztlich sei der Tag der Einweihung uneingeschränkt ein Tag der Freude.

"Es ist trotz aller Widrigkeiten ein toller Bau entstanden, durch den der Psychiatrie ein adäquater und moderner Rahmen zur Verfügung gestellt wird." Heute hat die Öffentlichkeit von 11 bis 16 Uhr Gelegenheit, bei einem Tag der offenen Tür den Klinikneubau zu besichtigen.

(bona)
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