Remscheid Tausende diskutieren Sparpaket im Netz

Remscheid · Der "Fünf-Jahres-Plan zur Schuldenreduzierung" bewegt die Remscheider – und treibt sie an die Computertastaturen. Fast 54 000 Zugriffe von 10 000 Besuchern gab es in den letzten vier Wochen auf die Internetseite mein.remscheid.net. wo die Bürger aufgefordert sind, das Sparpaket der Oberbürgermeisterin zu diskutieren.

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Der "Fünf-Jahres-Plan zur Schuldenreduzierung" bewegt die Remscheider — und treibt sie an die Computertastaturen. Fast 54 000 Zugriffe von 10 000 Besuchern gab es in den letzten vier Wochen auf die Internetseite mein.remscheid.net. wo die Bürger aufgefordert sind, das Sparpaket der Oberbürgermeisterin zu diskutieren.

An Spitzentage gab es 8 000 neue Einträge. Mittlerweile sind es weniger geworden, aber die Seite wird weiter intensiv genutzt. Manche Bürger liefern sich hier heiße Diskussionen etwa über die Frage, ob und wo in der Remscheider Kulturlandschaft noch gespart werden kann. Topthemen bei den Bürger-Kommentaren sind die geplante Schließungen des Freibad Eschbachtal und der beiden kleinen Grundschulen Goldenberg und Struck.

"So intensiv ist die Finanzsituation bisher in der Stadt noch nicht diskutiert worden", sagt Sven Wiertz, persönlicher Referent der Oberbürgermeisterin, der die Seite mit entworfen hat.

Nur eine handvoll Beiträge hat die Stadt bisher aus dem Netz gelöscht. Sie verstießen gegen die Regeln im Internet, die so genannte Nettiquette. "Das waren Beiträge mit persönlichen Diffamierungen", sagt Wiertz. Dies wolle man nicht dulden.

Aktuell gibt es auf der städtischen Internetseite auch eine ganze Reihe von Einträgen, die Wiertz selber verfasst hat. Er antwortet hier auf Detailfragen, die Bürger zu den einzelnen Sparvorschlägen haben. Nicht immer sind die knappen Verwaltungsvorlagen selbsterklärend.

Bürgerforen für alle nachlesbar

Als weitere Diskussionsgrundlage sollen auch die Niederschriften der drei Bürgerforen ins Netz gestellt werden. Derzeit ist die Stadt dabei, die aufgezeichneten Wortbeiträge der ersten Veranstaltung vom 10. März in der Sophie-Scholl-Gesamtschule in Textform zu überführen. Ein aufwändiger Prozess. "Wir wollen., dass alle Ratspolitiker sich eine Meinung bilden können, auch jene, die persönlich nicht vor Ort waren."

Weiter gefüttert werden soll das Internet-Forum zudem bald mit den Ergebnissen der so genannten Prüfaufträge. Hierfür haben sich die Fachämter im Auftrag der Oberbürgermeisterin vier Wochen lang mit Fragen zu Einsparpotenzialen oder neuen Einnahmequellen beschäftig — und zum Teil sehr ausführliche Berichte verfasst. Sie sollen für das Netz aufbereitet werden.

Noch bis in den Sommer hinein soll das Diskussions-Forum frei geschaltet bleiben. Erst im Juli will der Rat über den Fünf-Jahres-Plan entscheiden.

(RP)
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