Remscheid Teddybären sollen Mut machen

Remscheid · Schüler der Grundschule Hackenberg machen Kindern im Lenneper Übergangsheim eine Freude.

 Eine Schülerin der Grundschule Hackenberg überreicht einem Jungen im Übergangsheim in Lennep einen Teddybären mit Namensschild.

Eine Schülerin der Grundschule Hackenberg überreicht einem Jungen im Übergangsheim in Lennep einen Teddybären mit Namensschild.

Foto: Nico Hertgen

Die Kinder der Grundschule Hackenberg sind aufgeregt. Die 19 Grundschüler der ersten und zweiten Klasse halten alle jeweils eine Tüte in der Hand. Inhalt: Ein kuscheliger Teddybär und ein liebevoll gestaltetes Namenschild.

Bestimmt sind die Bären für Flüchtlingskinder im Alter zwischen null und fünf Jahren, die mit ihrer Familie im Übergangsheim in Lennep wohnen. "Die Teddys sollen Mut machen und Trost spenden", erklärt Friedhelm Krämer, Vorsitzender der Lux Stiftung, die die Aktion finanziert. Sonst werden Kinder in Krankenhäuser oder anderen Einrichtungen zu Weihnachten mit dem Plüschtier von der Stiftung bedacht. "Wir wollten aber nicht nur über die Flüchtlinge reden, sondern auch etwas für sie tun", sagt Krämer.

Zwar waren nicht alle Familien in ihren Räumen, einige sind auch schon wieder zurück in die Heimat gezogen, aber dennoch waren die Kinder konzentriert und mit Spaß bei der Sache. Elvira (6) kennt das Heim bereits durch Besuche mit ihrem Vater. "Die Kinder haben nicht so viel zum Spielen und müssen sich alles teilen", erzählt die Grundschülerin. Den Teddy an ihre Patin Melinda zu überreichen, hat ihr gut gefallen. Sie will auch in Zukunft öfter mit ihren Vater bei ihr vorbeischauen.

Dass die Kinder Kontakte knüpfen und auch sehen, dass sie keine Angst haben müssen, war eins der Ziele von Lehrerin Eva Dorfmüller. "Wenn Kindern Kindern etwas überreichen, hat das eine ganz eigene Wirkung. Wir wollten eine Willkommenskultur für die Flüchtlinge", erklärt Dorfmüller, die ihre Schützlinge im Unterricht auf den Besuch vorbereitet hatte.

Im Vergleich mit ihrem eigenen Zuhause sollten die Kinder sehen, wie das Leben in der Flüchtlingsunterkunft ist. "Das scheint die Kinder sehr berührt zu haben und das ist auch haften geblieben", sagt Dorfmüller, die zusätzlich ausrangiertes Spielzeug der Grundschüler an das Flüchtlingsheim überreichte. Auch Anna (7) und Enrico (8) gefällt, dass sie anderen Kindern eine Freude machen konnten. "Das ist toll", sind sich die beiden einig. Enricos Pate ist der zwei Monate alte Leonardo. Zwillingsschwester Leonora wird von einem Mitschüler beschenkt. "Was ich sehe sind Überraschung, aber vor allem Freude", sagt Krämer, der hofft, dass dieses Erlebnis auch Eindruck bei den Kindern hinterlässt.

Die übriggeblieben Bären warten nun im Heim auf Neuankömmlinge, um ihnen die Ankunft hier ein Stück herzlicher zu gestalten.

(RP)
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