Remscheid Tempo A1 - Bericht liegt in Düsseldorf

Remscheid · Darf die Stadt am Remscheider Berg eine Tempoüberwachung nur für Lkw einrichten? Neue Messungen, die diese Forderung unterstützen, liegen seit rund zwei Monaten bei der Bezirksregierung. Anwohner hoffen auf Schutz vor Lärm.

 Blick über die Lärmschutzwand auf den Remscheider Berg. Neue Daten einer Tempomessung an dieser Stelle aus diesem Jahr liegen bei der Bezirksregierung.

Blick über die Lärmschutzwand auf den Remscheider Berg. Neue Daten einer Tempomessung an dieser Stelle aus diesem Jahr liegen bei der Bezirksregierung.

Foto: Jürgen Moll

In der unendlichen Geschichte um mögliche Tempoüberwachungen nur für Lkw am Remscheider Berg gibt es ein neues Lebenszeichen. Der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf (SPD) hat sich vor einigen Tagen in einem Brief an die Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher nach dem Stand der Dinge erkundigt.

 Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann.

Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann.

Foto: NH (Archiv)

Das ist eine gute Idee, denn seit rund zwei Monaten liegt der Aufsichtsbehörde in Düsseldorf ein neuer Bericht zum Thema vor - ohne dass es bislang eine Reaktion gegeben hätte. Der Bericht umfasst zum Einen die Ergebnisse der jüngsten Tempomessungen, die die Stadt auf dem Abschnitt unternommen hat. Beigefügt ist eine mehrseitige Interpretation der Messdaten durch das Umweltamt. Ausgangspunkt ist dabei das von keiner Seite angezweifelte Faktum, dass ein Auto umso mehr Lärm entwickelt, je schneller es fährt. Dies gilt besonders für Lkw. Ausgehend von der Zahl der Lkw, die an zwei Messtagen mit mehr als den erlaubten 80 km/h gemessen wurden, hat das Umweltamt eine Berechnung der sich daraus ergebenden Lärmentwicklung erstellt. Es geht dabei "nicht um ein paar Ausreißer, sondern um eine erkleckliche Anzahl" sagt Umweltamtsleiter Wolfgang Putz. Grundsätzlich gilt: Lärm wird nicht gemessen, sondern errechnet.

Wegen der Lärmbelastung der Anwohner an der Autobahn, die sich hilfesuchend an die Stadt wandten, ist die Verwaltung vor mittlerweile mehr als fünf Jahren überhaupt aktiv geworden. "Der Lärmschutz ist dort an manchen Stellen auf Kante genäht", sagt Putz.

Die Stadt hat darum schon vor Jahren beantragt, eine Tempoüberwachung speziell für Lkw an dieser Stelle durchführen zu wollen. Die von der Bezirksregierung für eine Entscheidung geforderten Messdaten wurden mit Hilfe eines dafür angeschafften Seitenradar-Messgerätes erfasst, das über mehrere Fahrspuren messen kann. Doch die Messergebnisse wurden in Düsseldorf angezweifelt, eine neue Messung mit anderem Gerät gefordert.

Die fand in diesem Jahr statt. Beim neuen Anlauf wurde mit einem geeichten Lasergerät gemessen, dass auch in der normalen Tempoüberwachung zum Einsatz kommt, berichtet Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann. Dies sei mit der Bezirksregierung so abgestimmt worden. Auch bei der Auswahl der Messtage habe man sich an die Absprachen gehalten. Warum die Antwort auf den Bericht aus Düsseldorf nun auf sich warten lässt, vermag Beckmann nicht genau zu sagen. "Man könnte den Eindruck gewinnen, dass das verzögert wird."

Beckmann stellt klar, dass die geplante Tempoüberwachung für Lkw am Remscheider Berg nicht zum Ziel hat, die Kasse von Kommune oder Land zu füllen. Es gehe darum, dass langsamer gefahren werde - und dadurch die Lärmbelastung für die Anwohner sinke.

Auf die Messanlage würde durch Schilder auf der Autobahn frühzeitig hingewiesen.

(hr)
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