Remscheid Teuer, aber modern und multifunktional

Remscheid · Umwandlung des Aschenplatzes in Reinshagen könnte rund eine Million Euro kosten.

Die Umwandlung des Tennenplatzes in ein Kunststoffspielfeld im Stadion Reinshagen unter Kostenbeteiligung der dort ansässigen Vereine könnte die teuerste im Rahmen des Kunstrasenprogramms der Stadt Remscheid werden. Die beide möglichen Varianten, das wurde im Sportausschuss bekannt, liegen bei über eine Million Euro und kosten damit über 470.000 Euro mehr als die letzte Neugestaltung in Bliedinghausen 2016. Die Kosten beliefen sich dort auf 583. 000 Euro.

Für die hohe Summe gibt es mehrere Gründe. "In Reinshagen kommen ein paar Spezialitäten zusammen", umschrieb es Martin Sternkopf, Fachdienstleiter für Sport und Freizeit. Zum einen müsse eine geophysikalische Untersuchung des Geländes durchgeführt werden, für die rund 25.000 Euro extra investiert werden müssen. Der Grund: Der Platz ist teilweise als Bombenabwurfgebiet ausgewiesen. Auffüllungen von bis zu vier Meter Tiefe müssen für die Untersuchung entfernt werden, damit das Bodenniveau von 1945 erreicht wird.

Zum anderen soll das Feld den Ansprüchen von drei unterschiedlichen Sportarten genügen. Sowohl Fußball als auch Football und Hockey werden auf dem Platz gespielt. Variante eins, für die eine Summe von 1,1 Millionen Euro veranschlagt wurde, würde nur Fußball und American Football berücksichtigen. Die zweite Variante mit einem wasserverfüllten Kunstrasen geht auf den Vorschlag des Reinshagener Turnerbund (RTB) zurück und würde circa 55.000 Euro mehr kosten. Der Sportbund unterstützt das Anliegen des RTB. Wasserverfüllte Plätze gehörten im Hockey zum Standard. Sandverfüllte Plätze hätten bei einigen Vereinen bereits dazu geführt, dass sie nicht mehr spielen dürften und Nachwuchsprobleme hätten, berichtete Sportbund-Geschäftsführerin Daniela Hannemann. Diese Probleme gebe es in Remscheid glücklicherweise derzeit nicht, weil es eine Art Sondergenehmigung gebe.

Ausschließen möchte die Stadt den wasserverfüllten Rasen nicht. Um offene Fragen, zum Beispiel zum Thema Instandhaltungskosten, zu klären, soll eine Delegation aus Stadt- und Vereinsvertreten nach Mönchengladbach fahren. Im dortigen Sparkassen-Park wurden sogar vier Sportarten vereint. Vom Ausflug erhofft man sich genauere Angaben zu Pflege und Reparaturkosten, aber auch zur genauen Einteilung des Spielfeldes. "Das ist der erste Platz dieser Art für uns", rechtfertigte Sozialdezernent Thomas Neuhaus den Aufwand.

Um die Kosten zu senken, sollen die Vereine noch einmal genau die jeweiligen Anforderungsprofile ihrer Sportart an die Platzaufteilung und Linienanordnung definieren. Daniela Hannemann schlug zudem vor, die anberaumten 67 Meter Platzbreite auf ausreichende 63 Meter zu reduzieren. Inwieweit das die Kosten senkt, soll geprüft werden. Die Ergebnisse aus den Beratungen von Vereinen, Sportbund und den Technischen Betrieben sollen bei einem Termin am 9. November besprochen werden.

(lupi)
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