Remscheid "Träume" der Zen gedeihen in Lennep

Remscheid · Asiatische Klänge und Tee gibt es im Tuchmuseum Lennep normalerweise nicht. In diesen ungewöhnlichen Genuss kamen am Dienstagabend die Gäste der Vernissage der Sonderausstellung "Wege durch China - Träume der Zen", die bereits in Peking zu sehen war.

 Sonderausstellung im Tuchmuseum: "Die Träume der Zen". Franz von Wismar vom Tuchmuseum lässt sich die Bilder "Die Träume der Zen" erklären.

Sonderausstellung im Tuchmuseum: "Die Träume der Zen". Franz von Wismar vom Tuchmuseum lässt sich die Bilder "Die Träume der Zen" erklären.

Foto: Jürgen Moll

"Wir haben üblicherweise Ausstellungen mit Bezug zu Textilien. Die Basis des Papiers sind auch Fasern", erklärt Museumsleiter Franz Werner von Wismar, inwieweit die Ausstellung dennoch gut in das Konzept passt. Der Ablauf der Vernissage war auch für ihn eher ungewöhnlich. Die Verbindung zwischen Lennep und China sieht er aber nicht zuletzt darin, dass die ehemaligen Webmaschinen der Wülfing-Firma nach Shanghai verkauf wurden.

Jie Lin, Vize-Vorsitzende des neugegründeten Chinesisch-Deutschen Kulturvereins NRW, sieht noch weitere Verwebungen. So sind die Bilder etwa auf Tuchpapier mit Farben und weiteren Stoffen aufgetragen. Tücher spielten in China eine wichtige Rolle, erklärt Lin, die die Ausstellung mit organisiert hat. Ziel ist es, die chinesische Kunst in den Westen zutragen. Der Verein wirke dabei unterstützend, erklärt der Vorsitzende Benedict Treptow. "Das Interesse aus China ist groß", merkt er weiter an. Auch Ausstellungen deutscher Künstler sollen in China ermöglicht werden.

Die Kunst beeinflusst sich bereits interkulturell. An den Exponaten von Quingzhen Wang, zum Beispiel, lässt sich der Einfluss aus Europa beobachten. Neben den kräftigen Farben hat sie auch Stoffe oder Perlen verwendet. Die Werke spiegeln zudem den Gedanken von Zen wider, eine Wahrnehmung, die einzigartig und abhängig von jedem Wesen ist. Deshalb ist Zen auch an sich ein undefinierter Begriff. Jedes Bild soll der Betrachter also auf sich persönlich wirken lassen und seinen eigenen Zugang zu dieser Art der Kunst finden.

Zu sehen sind zudem abstrakte und filigrane Malerei. Porträts tragen ebenso wie Buddha-Abbildungen zu der Vielfallt der Ausstellung bei. Typisch für die chinesische Malerei ist ein eigener Stempel der Künstler, der immer wieder auf den Bildern zu sehen ist.

Mit ihren Arbeiten wollen die Künstler die chinesische Zivilisation im Westen präsentieren und so zur kulturellen Verständigung beitragen. Etwa 20 Werke sind in interkulturellen Ausstellung bis zum 20. Mai während der Öffnungszeiten des Tuchmuseums zu sehen.

(lupi)
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