Remscheid Trödler beleben die Alleestraße

Remscheid · Hunderte Besucher nutzten die Möglichkeit, beim Ostertrödel am Sonntag nach alten Schätzchen oder preiswerten Schnäppchen zu suchen. An 200 Ständen boten die Händler ihre Waren feil.

 Der Ostertreff der Trödler auf der Alleestraße zog viele Besucher an, die sich vom großen Angebot gerne inspirieren ließen.

Der Ostertreff der Trödler auf der Alleestraße zog viele Besucher an, die sich vom großen Angebot gerne inspirieren ließen.

Foto: Jürgen Moll

Statt zu einem Ausflug ins Grüne zog es viele Menschen am sonnigen Ostersonntag in Scharen auf die Alleestraße. Flankiert von Plüsch und Plunder, Nippes und Dippes und durchaus auch von Waren mit antiquarischem Wert schlenderten Singles, Paare und Familien über den Trödelmarkt.

Vom Hochzeitskleid bis zur — bei kühlen fünf Grad auch nicht verkehrten — Pelzjacke, vom Geschirr mit Goldrand bis zum 1970er-Jahre Rumtopf warteten die Händler mit einem riesigen Angebot auf. Insgesamt waren es neben dem Ostermarkt weitere 200 Stände, die sich vom Allee-Center bis zum Markt aneinanderreihten.

Gemeinsames Trödeln im Trend

"Die Alleestraße ist für Trödler eine gute Adresse. Denn die Remscheider kommen eigentlich bei jedem Wetter", sagte Organisatorin Petra Raber. So wurde allgemein von guten Geschäften berichtet. Dabei lag "zusammen trödeln" offenbar im Trend. Hausgemeinschaften, Nachbarn oder Arbeitskollegen teilten sich die Gebühr von 10 Euro pro Tag und Standmeter und wechselten sich beim Verkauf ab.

So wie Lara Brozulat, Sarah Lüttgen, Patricia Zaremba und Roy Awe, die Kleiderschränke und Keller ausgeräumt hatten, um das Taschengeld als Studenten bzw. Azubis ein wenig aufzubessern. Und am Stand des mit Wollmützen, gestrickten Fäustlingen und Anoraks warm eingepackten Quartetts war einiges los. "Es läuft richtig gut", freute sich Lara. Allerdings: "Die Leute wollen selbst für richtig gute Sachen möglichst nur noch einen Euro bezahlen", hat sie festgestellt.

Gleichwohl sei man am Ende froh, wenn man die Dinge irgendwie los werde und nicht alles wieder mit nach Hause schleppen müsse. Auf großes Interesse bei den Freunden des guten, alten Vinyls stieß ein Karton mit Schallplatten, den die jungen Leute bei ihren Eltern zum Verkauf abgestaubt hatten. "Damit kennen wir uns aber überhaupt nicht aus. Was die eigentlich wert sind, wissen wir gar nicht so genau", sagte die Generation "MP3-Player" lachend.

Wenig Bezug zu Ostern

Klare Preisvorstellungen hatte indes Torsten Weber. Weil es die von ihm in Reih und Glied aufgestellten Spielfiguren aus der Star Wars-Serie nicht mehr zu kaufen gebe, würden für die begehrten Sammelobjekte schon mal 25 Euro ausgegeben.

Trödelfans und Schnäppchenjäger kamen somit beim "Ostertreff der Trödler" gut auf ihre Kosten. Mancher Passant, der sich nur auf einen Spaziergang eingestellt hatte, vermisste hingegen den Bezug zum Fest. "Mit Ostern hat das hier ja wenig zu tun. Das war früher doch ein bisschen anders", sagte eine Passantin bedauernd.

(RP)
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