Remscheid Tschaikowski im Klassenraum - junger Geiger inspiriert Schüler

Remscheid · Die Musikklasse des sechsten Jahrgangs der Sophie-Scholl-Gesamtschule erlebte gestern Vormittag einen ganz besonderen Musikunterricht: Der österreichische Violinist Daniel Auner gastierte nicht nur für ein gemeinsames Konzert am Abend mit den Symphonikern in der Stadt, sondern nutzte seinen Aufenthalt, um auch am Morgen die Schüler der Gesamtschule zu besuchen und ihnen persönlich von seinem Instrument und seinem Leben als Musiker zu berichten.

 Volle Konzentration aufs Instrument: Geiger Daniel Auner spielte im Klassenraum der Sophie-Scholl-Gesamtschule.

Volle Konzentration aufs Instrument: Geiger Daniel Auner spielte im Klassenraum der Sophie-Scholl-Gesamtschule.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

"Rhapsody in School" nennt sich das Projekt, das Musiker aus aller Welt während ihrer Konzertreisen in Deutschland auch in die Schulen führt. In Remscheid wird dieses Projekt über Manuela Scheubner von den Bergischen Symphonikern koordiniert, die den österreichischen Gastsolisten Daniel Auner gestern in Schule begleitete. Durch den Kontakt mit "echten Musikern", erhoffen sich die Initiatoren des Projektes eine Annäherung der jüngeren Generationen an die klassische Musik.

Aufgeregt schienen sie zu sein, die Schüler von Musiklehrerin Katrin Unterieser und ihrem Kollegen Wolfgang Voswinkel, als sie gestern ihr Musikzimmer betraten und statt der Lehrer ein junger Mann mit einer Geige vor ihnen stand. Nur wenige Worte sprach Auner, als die ersten Finger in die Luft schnellten und Fragen gestellt werden wollten.

"Aus welchem Land kommen Sie?", fragte ein Schüler, dem die ungewöhnliche Aussprache des Solisten aufgefallen war. "Und wie alt sind Sie?" Der 27-Jährige Violinist aus Wien antwortete geduldig auf die vielen Fragen, erzählte von seinen vielen Konzertreisen um die ganze Welt. "Müssen sie immer die Sprache lernen, von dem Land in dem Sie hinfahren", wollte eine Schülerin wissen. "Wenn man Englisch kann, dann reicht das aus", sagte Auner. Englisch sei unerlässlich, um sich auf der Welt zu verständigen "dabei bin ich selber in der siebten Klasse mal in Englisch durchgefallen", gestand der 27-Jährige und lachte.

Zwischen den vielen Antworten, gab Auner auch einige Kostproben seines Könnens, spielte kleine Stücke von Tschaikowski, Bach und Mendelssohn, bei denen die Schüler große Augen machten.

Doch nicht nur die Schüler stellten Fragen, auch Auner selbst wollte einiges von seinen Gastgebern wissen: "Wer von euch mag klassische Musik?" Niemand zeigte auf. Ihre Lieblingsmusik sei Rap, Hip Hop und manchmal sogar auch Schlager, erklärten die Zuhörer. "Wenn ihr genau darauf achtet, dann werdet ihr erkennen, dass sich hinter jedem Musikstil auch ein bisschen klassische Musik verbirgt", verriet der Geiger.

Für Lehrerin Katrin Unterieser war der Besuch Auners ein Glückstreffer. "Es war das erste Mal, dass uns ein Solist besucht hat, aber hoffentlich nicht das letzte Mal. Für die Schüler ist es spannender, wenn ein echter Musiker vor ihnen steht."

(RP)
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