Remscheid Umzugskarussell dreht sich in Lennep

Remscheid · Physiotherapeut Ingo Brögelmann zieht ins Bahnhofsgebäude. Seine alten Räume nutzt bald "Riemanns Küche".

Im Herbst will Ingo Brögelmann seine Praxis für Physiotherapie im alten Lenneper Bahnhof eröffnen. Die Baufortschritte am über viele Jahre vernachlässigten Gebäude können Pendler an jedem Tag beobachten. Mit dem Dach, das jetzt auf dem linken Gebäudeteil aufgesetzt wurde, ist ein weiterer wichtiger Baufortschritt erzielt worden. Wie berichtet, gibt der Lenneper seine Praxisräume an der Kölner Straße auf. Er hat den Bahnhof erworben, um ihn angepasst an seine Anforderungen zu sanieren und umzubauen.

Und für die Nachnutzung eines Teils seiner bisher genutzten Räume gibt es inzwischen ein Konzept. "Riemanns Küche" mit dem angeschlossenen Catering wird das an die Terrasse des Balkan-Restaurants angrenzende Gebäude kaufen und seine Gasträume inklusive Küche dorthin verlagern. "Eigentlich ziehen wir nur drei Häuser weiter", sagt Inhaber Tobias Riemann hinsichtlich des heutigen Standorts am Kreishaus. Diese Pläne gehen mit umfangreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten einher. "Jetzt wird dort Physiotherapie gemacht, wir kommen mit Gastronomie. Da muss es große Veränderungen geben."

Nach 15 Jahren Selbstständigkeit sei es nun an der Zeit gewesen, für das wachsende Geschäft mehr Platz zu schaffen. "Wir haben in unserem jetzigen Lokal mehrmals um- und angebaut. Jetzt ist aber der Punkt gekommen, wo Erweiterung nicht mehr geht", erklärt der Gastronom. Sowohl die Küche als auch die Gasträume gerieten immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Für den Umbau will sich Riemann Zeit nehmen und plant die Neueröffnung am 1. September 2016. Dass an der oberen Kölner Straße mit beispielsweise dem Balkan-Restaurant, Riemanns Küche, der neuen Hähnchengrillstube gegenüber und dem Imbiss am Kreishaus eine kleine Gastromeile entstanden ist, sieht der Unternehmer positiv. "Wo viel ist, kommen auch viele Leute hin." Letztlich profitierte man von der breiten Auswahl gegenseitig, zumal auch das neue Gewerbegebiet am Bahnhof durch die Mitarbeitenden der Firmen weiteren Zulauf verspreche. Für eine "ordentliche Nachnutzung" seines heutigen Lokals, dessen Räume er gemietet hat, wolle er sich persönlich einsetzen, betont Riemann.

Ingo Brögelmann, der mit seiner Investition in einen neuen Standort den Stein der Veränderungen ins Rollen gebracht hat, freut sich auf den Umzug. Gleichzeitig verhehlt er nicht, dass dieses Projekt ob des großen Sanierungsbedarfs ein ehrgeiziges und mitunter auch nervenaufreibendes ist. Dennoch hält er an seinem Vorhaben fest, den Charme des historischen Bahnhofsgebäudes zu erhalten. Die Turmuhr ist erneuert und aus allen vier Himmelsrichtungen zu sehen. Beim Abschlagen von unansehnlichen weißen Wandfließen in der Bahnhofshalle kamen an den Säulen Reliefs zum Vorschein, die nun aufgearbeitet und wieder ins rechte Licht gerückt werden sollen.

Und auch eine drei Meter lange Originalzeichnung soll in der physiotherapeutischen Praxis an alte Zeiten erinnern. So ist direkt an den Gleisen Zug um Zug, Tag für Tag ein Wandel zu sehen, auf den Lennep lange gewartet hat.

(bona)
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