Remscheid Unfällen mit heller Kleidung vorbeugen

Remscheid · Bei Aktion "Siehst du mich?" weist die Polizei Schüler und Lehrer von 50 Grundschulen auf Gefahren im Verkehr hin..

 Knallgelbe Westen mit Reflektoren haben eine Fernwirkung: An der Menninghauser Straße übten diese Mädchen und Jungen gestern mit der Polizei das richtige Verhalten im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit.

Knallgelbe Westen mit Reflektoren haben eine Fernwirkung: An der Menninghauser Straße übten diese Mädchen und Jungen gestern mit der Polizei das richtige Verhalten im Straßenverkehr in der dunklen Jahreszeit.

Foto: michael Schütz

Der Herbst hat Einzug im Bergischen gehalten. Morgens, wenn die Kinder zur Schule und in den Kindergarten gehen oder die Erwachsenen zur Arbeit fahren, ist es noch dunkel. Das birgt eine erhöhte Unfallgefahr, zumal Kinder sich oft unberechenbar verhalten und generell schwerer zu sehen sind. In dieser Woche gibt es wieder die Verkehrssicherheitsaktion "Siehst du mich?", bei der Lehrer und Schüler von etwa 50 Grundschulen und Kindergärten im gesamten Stadtgebiet gemeinsam mit Beamten der Verkehrsunfallprävention verschiedene Übungen durchlaufen.

"Wir können natürlich nicht an allen Schulen präsent sein, oft sind es auch die Schüler und die Lehrer, die auf die Thematik aufmerksam machen", sagt Michael Bartsch, Leiter der Abteilung Verkehrsunfallprävention am gestern Morgen bei der Aktion auf der Menninghauser Straße, die zusammen mit den Kindern des St.-Josef-Kindergartens und der Katholischen Grundschule Menninghausen veranstaltet wird.

Zielgruppe der Aktion sind dabei nicht nur die Kinder selbst, sondern auch die Eltern und natürlich die Autofahrer. Die Kinder standen mit knallgelben Warnwesten mit der Aufschrift "Verkehrsdetektive" an der Menninghauser Straße und der Berghauser Straße. "Wir wollen mit der Aktionswoche verschiedene Kernbotschaften vermitteln", sagt Bartsch. Jene für die Kinder steht schon im Titel: "Hilf dem Autofahrer, dich zu sehen", sagt Barsch. Für Autofahrer sei es wichtig zu wissen, dass Kinder sich unberechenbar verhalten - und dass eine gedrosselte Fahrgeschwindigkeit gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer schütze. Eltern sind Vorbild. "Was die Eltern ihren Kindern vorleben, ist entscheidend", sagt Bartsch und appelliert: "Auch wenn es manchmal schneller oder einfacher ist, die Straße einfach so zu überqueren, sollten Eltern ihren Kindern immer Vorbild sein und mit ihnen etwa nur an der Ampel über die Straße gehen."

Außerdem sollten Eltern mit ihren Kindern Alltagssituationen üben, vor allem an Sichthindernissen. Auch das Thema "Elterntaxi" spielt hierbei eine Rolle. Denn es werden immer mehr Kinder von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. "Auch hier gibt es einige Regeln, die beachtet werden sollten", sagt Bartsch. Etwa, dass die Kinder nicht zur Straßenseite austeigen. Neben allen Unabwägbarkeiten im Straßenverkehr, die in der Theorie trainieren werden, solle man zur Unfallvermeidung etwas beachten. Bartsch: "Dunkle Kleidung vermeiden, helle anziehen, am besten noch reflektierende. Die leuchtet nämlich bis zu 150 Meter weit." Zwar könnten so auch Unfälle nicht ausgeschlossen werden, aber im Zusammenspiel mit den anderen Maßnahmen ergebe sich ein Puzzle, das helfen könne, die Zahl der Unfälle, in die Kinder verwickelt sind, möglichst gering zu halten, sagt Bartsch.

2015 verzeichnete die Polizei 24 im Straßenverkehr verunglückte Kinder, der bisherige Stand bis einschließlich September weise allerdings bereits 31 verunglückte Kinder auf - einen Schulbusunfall eingeschlossen.

(RP)
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