Remscheid Unterschriften: Wuppertal kämpft um Paternoster

Remscheid · Wuppertal gibt nicht auf. Zwar wurden die Paternoster in den Rathäusern von Barmen und Elberfeld inzwischen verordnungsgemäß abgestellt. Aber die geplante Wartung der offenen Aufzüge fand nach Angaben von Thomas Wagner statt. "Ketten und Motoren sind frisch geschmiert", sagte der Mann vom städtischen Gebäudemanagement. Er habe zwar grundsätzlich viel Verständnis für Arbeitsschutz, aber dass nun jeder Mitarbeiter sozusagen einen Paternosterführerschein machen solle, gehe "total an der Realität vorbei".

Die Situation im Barmer Rathaus stelle sich so dar, dass der geschlossene Aufzug vorwiegend von Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern benutzt werde. Dass Besucher den Paternoster nicht mehr nutzen dürften, sei diskriminierend, sagte Wagner. Im Foyer des Rathauses und im Verwaltungshaus Elberfeld liegen jetzt Unterschriftenlisten aus. Unmittelbar nach dem Start der Aktion hatten in Barmen bereits 200 Wuppertaler unterschrieben. Ganz oben auf der Liste: Oberbürgermeister Peter Jung (CDU). Ihm fehlen fast die Worte, um zu erklären, wie unsinnig er die Verordnung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gegen die Paternoster-Nutzung findet. "Das ist doch Schilda hoch zehn", sagte er. In all den Jahren, in denen er im Rathaus sei, sei nie jemand zu Schaden gekommen. Jung hat sich mit den Wuppertaler Landtagsabgeordneten getroffen. Ergebnis: Das Land NRW kann womöglich neue Betriebsgenehmigungen erteilen.

(ll)
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