Remscheid Verein: Hardtpark unter Schutz stellen

Remscheid · Geplante Baumfällung ruft den Verkehrs- und Förderverein auf den Plan. Mit Satzung soll das Kleinod bewahrt werden.

 Blick in den kleinen Hardtpark mit Rosengarten im sonnigen Herbst 2015.

Blick in den kleinen Hardtpark mit Rosengarten im sonnigen Herbst 2015.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Für den Verkehrs- und Förderverein Lennep gilt der Hardtpark als unantastbar. Jetzt möchte er, dass sein Erhalt formal untermauert wird: Für die Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep hat er den Antrag gestellt, dass der große und kleine Hardtpark per Satzung dauerhaft unter Schutz gestellt werden. "Die ehemaligen Bleichwiesen der Tuchmacher bilden heute ein innerstädtisches Kleinod, das erhalten werden muss", sagt Vereinsvorsitzender Klaus Kreutzer in Hinblick auf Bauaktivitäten auf dem "Hertie"-Areal. Auch der Schnitt von Baumkronen sei dann tabu.

Anlass dieses Vorstoßes ist die geplante Baumfällung im Hardtpark für das Bauprojekt des Investors Ten Brinke, das der Verein von Anfang an kritisch begleitete. Dabei ging es ihm stets um zwei wesentliche Punkte: Erhalt des Hardtparks in seiner Größe und Ausprägung sowie darum, dass die Stadt den Gehwegstreifen an der Kölner Straße nicht an den Investor verkauft. Zwar hat Kreutzer gestern mit großer Erleichterung und auch Genugtuung in der BM gelesen, dass Ten Brinke auf den Bürgersteigstreifen verzichtet und somit wieder alle Möglichkeiten zum späteren Ausbau der Kölner Straße zum Boulevard bestehen. Kreutzer erinnert dabei an seinen Widerspruch gegen politische Beschlüsse. "Ich freue mich, dass unsere Bemühungen zum Erfolg geführt haben." Er habe sogar um eine Flasche Champagner gewettet, dass das Stückchen Gehweg nicht überbaut werden wird.

Aber Sorge bereite die Zukunft des Hardtparks, wenn sogar solch ein Baumveteran wie die prachtvolle alte Buche neben der Auffahrt zum Parkdeck des alten Anbaus gefällt werden soll(te). In der Vorlage der Verwaltung für die BV-Sitzung am kommenden Mittwoch ist noch von der großen Buche und einem Ahorn die Rede, die weichen sollen, weil ihr Wurzelwerk bei den Erdarbeiten beschädigt werden würde. Wie die BM bereits berichtete, soll die Buche stehenbleiben, eine neue Vorlage ist derzeit in Arbeit.

"Für die Buche soll eine Lösung erarbeitet werden", bestätigte Christian Braun, Projektleiter bei Ten Brinke, gestern. Der Ahorn hingegen sei kein geplant gepflanzter Parkbaum, sondern eine wilde Aussaat - mithin sei sein Status nicht vergleichbar mit dem der Buche. Gleichzeitig bestätigte Braun, dass der Rollsteig zum neuen Parkdeck, der auf dem Bürgersteigstreifen geplant war, nach innen verlegt werde. Weil die ursprünglich geplante Drogerie-Filiale nicht einziehe, habe man Platz für diese Änderung gewonnen.

In seinem Widerspruch hatte der Verkehrs- und Förderverein begründet, warum er Wert auf den Erhalt des Bürgersteigs legt. Es müsse alles Erdenkliche unternommen werden, um vorhandene Lenneper Geschäfte an das DOC anzubinden - auch die an der Kölner Straße ansässigen Einzelhandelsunternehmen dürften nicht von der Entwicklung des Einzelhandelsstandorts Lennep abgekoppelt werden. Ziel dabei ist der Umbau der Kölner Straße zu einem Boulevard.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort