Remscheid "Verlässlich" für Eltern seit 20 Jahren

Remscheid · Die "Verlässliche" feiert Geburtstag und blickt auf eine Pionierleistung in Sachen Ganztagsbetreuung an den Remscheider Schulen zurück. Mit einem Sommerfest feierte der Vereinsvorstand mit vielen Eltern und Kindern sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung am Samstag 20 Jahre offene Ganztagsbetreuung .

Vereinsgründerin und heute Geschäftsführerin ist Gerda Spaan. Sie erinnerte daran, dass die Initiative für die "Verlässliche" im Juni 1995 aus einer Notsituation heraus geboren wurde. "Remscheid hatte etwas über 250 Hortplätze, lange, lange Wartelisten für KiTas und Hort und so gut wie keine Ganztagsangebote." So startete der Verein mit qualifizierten pädagogischen Fachkräften an drei Schulen. "Innerhalb kürzester Zeit gab es das Angebot dann an allen Grundschulen."

Heute sorgen rund 250 Mitarbeitende und zahlreiche Ehrenamtliche für Betreuung, Erziehung und Bildung von mehr als 1700 Kindern an 15 Remscheider Grundschulen, dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und an einer Realschule in Düsseldorf. Sich weiter über die Stadtgrenzen hinaus auszudehnen, wolle man "sehr vorsichtig" angehen, sagte Gerda Spaan gegenüber der BM. Dass sich der Verein und seine Vorsitzende auf den Erfolgen nicht ausruhen, ließ auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mit einem Augenzwinkern durchblicken. "Frau Spaan, Ihre Telefonnummer erkenne ich sofort", sprach er die Beharrlichkeit der Geschäftsführerin an, wenn es darum geht, Dinge anzusprechen und zu verbessern.

Hier sei aktuell in erster Linie die räumliche Ausstattung genannt, obwohl die Zuschüsse für die OGS in diesem Jahr erhöht wurden. Denn mit dem Platzangebot stoße man an einzelnen Schulen an seine Grenzen, zeigte Gerda Spaan auf. Nicht überall habe der räumliche Ausbau Schritt halten können mit der qualifizierten Entwicklung der pädagogischen Arbeit. Denn gerade daran arbeitet der Vereinsvorstand konsequent - auch, indem sich in jedem Jahr Mitarbeitende berufsbegleitend zur Erzieherin, zur Heilpädagogin und Hauswirtschafterin weiterbilden. "Wir wünschen uns daher, dass der weitere qualifizierte Ausbau des Offenen Ganztags in finanzieller, personeller und räumlicher Hinsicht ermöglicht wird." Natürlich sei dies in einer hoch verschuldeten Stadt wie Remscheid nicht einfach. Der Oberbürgermeister sagte zu, dass man an diesem Ziel arbeiten werde - auch im Vergleich zu den finanziell deutlich besser ausgestatteten Kindertagesstätten.

"Der Offene Ganztag ist keine Pflichtaufgabe der Kommune. Doch ist er nicht mehr wegzudenken aus dem Alltag von Kindern und Eltern und auch ein unverzichtbarer Bestandteil im wirtschaftlichen Leben unserer Stadt", sprach die Vorsitzende die auch für die Remscheider Unternehmen wichtige Vereinbarkeit von Familie und Beruf an.

(RP)
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