Remscheid Viel Kritik für die DOC-Kampagne der Stadt

Remscheid · Lothar Krebs (SPD) möchte mit Info-Broschüre zum Projekt warten, bis klar ist, ob das DOC gebaut wird.

Begeisterung sieht anders aus. Die geplante DOC-Informationskampagne der Stadt, die neben einem neuen Internetauftritt und einer Info-Broschüre auch aus einem kurzen Imagefilm über Remscheid besteht (die BM berichtete), ist bei der Vorstellung im Hauptausschuss auf sehr gemischte Resonanz gestoßen.

Er habe die Begeisterung für das DOC-Projekt im Film "nicht gespürt", sagte SPD-Fraktionsvize York Edelhoff. Hier müsse nachgearbeitet werden. Sein Parteifreund Lothar Krebs kritisierte, dass die stadteigene DOC-Broschüre bereits in diesem Winter ausgelegt werden soll. "Wenn das DOC dann doch nicht kommt, wird uns das das Genick brechen", sagte Krebs in Hinblick auf die in 2017 erwarteten Klagen gegen das Millionenprojekt.

David Schichel (Grüne) kritisierte, dass die Stadt diese Kampagne bezahlt und nicht der Investor, dessen Projekt hier beworben werde. In diese Kerbe schlug auch Fritz Beinersdorf (Linke). Das dem Film zu Grunde liegende Motto erinnere ihn an ein "Glaubensbekenntnis". Die Stadt spare an allen Stellen, hier aber gebe sie viel Geld für eine DOC-Werbekampagne aus. Torsten Pohl (Pro Deutschland) bemängelte, dass der Investor McArthurGlen auf dem Titelblatt der Broschüre an promintenter Stelle aufgeführt werden soll.

Von Werbung könne keine Rede sein, sagte OB Burkhard Mast-Weisz. Die Stadt zeige vielmehr, dass sie an das DOC und die damit verbundenen Chancen glaube. Es sei spürbar, dass die Outlet-Pläne die Remscheider berührten.

Zweifel gibt es in der Politik auch, ob die Stadt den neuen Internetauftritt ausreichend betreuen und stetig aktualisieren kann. Der OB versicherte, dass die Stadt diese Arbeiten mit "Bordmitteln", also ohne zusätzliches Personal, hinbekommen werde.

Die positivsten Wertungen kamen von der CDU, die die Idee für eine Infokampagne vor Monaten ins Spiel brachte und dafür eine Mehrheit begeistert hatte. Sie habe sich vom Film sehr wohl angesprochen gefühlt, sagte Fraktionsvize Tanja Kreimendahl. Sie wundere sich zudem sehr über "die Bedenkenträger" im Ratssaal, die nun plötzlich Zweifel an der Idee entwickelten.

Wolf Lüttinger (FDP) lobte die Grundausrichtung der Kampagne. Über strittige Details solle die Politik weiter beraten, um dann Änderungen zu beschließen.

(RP)
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