Remscheid Viele gut gelaunte Lenneper feiern beim Osterfeuer

Remscheid · Der Verkehrs- und Förderverein organisierte zum neunten Mal das Fest mit Livemusik auf dem Kirmesplatz.

 Spannender Moment: Vereinsvorsitzender Klaus Kreutzer zündet den hohen Holzstoß an. Bald wärmen lodernde Flammen die Besucher.

Spannender Moment: Vereinsvorsitzender Klaus Kreutzer zündet den hohen Holzstoß an. Bald wärmen lodernde Flammen die Besucher.

Foto: Jürgen moll

Klaus Kreutzer, Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, zündet am Karsamstag kurz nach 20 Uhr achtsam die Lunte an. Er steht direkt vor dem geschätzten vier Meter hohen Holzstoß aus Reisig und unbehandeltem Holz. Um ihn herum scharen sich die Leute außerhalb des abgesperrten Sicherheitskreises auf dem Lenneper Kirmesplatz. Kreutzer wirft die Lunte ins Holz und sofort lodern die ersten Flammen auf: Das Osterfeuer in Lennep brennt - zum neunten Mal unter der Obhut des Verkehrsvereins.

Davor soll es von einem Motorradklub betrieben worden sein, meint Kreutzer. Aber so genau könne er es nicht sagen, schon gar nicht, wann das erste Osterfeuer in Lennep brannte. Seit rund 500 Jahren sollen die Menschen zur Osterzeit mit dem Feuer gespielt haben: Osterfeuer loderten auf. Damit sollten ursprünglich die Geister des Winters vertrieben werden. Die Sonne als Ursprung des Feuers wurde begrüßt. Das passte gut zur christlichen Symbolik. Gemäß der Bibel bezeichnet sich Jesus als Licht der Welt - was lag Christen also näher, als dieses symbolische Licht im Gedenken an Jesu Auferstehung zu Ostern zum Leuchten zu bringen?

Ob angesichts der durchaus respektablen Hitze des brennenden Holzstoßes jemand unter den immer weiter zurückweichenden Menschen daran denkt? "Weiß nicht, ist ein aller Brauch", sagen Besucher und passen auf, dass ihre Kinder der Absperrung nicht zu nahekommen. Letztlich sind die Faszination des Feuers, die gute Musik der Band "Reunion" und das angenehme Gefühl, Bier und Bratwurst in geselliger Runde zu genießen, die Gründe, die die Menschen zum Osterfeuer ziehen. 2014 seien bei geschätzten 2000 bis 3000 Besuchern beinahe die Bratwürste ausgegangen, sagt Kreutzer. Das könne diesmal nicht passieren - sie hätten gewaltig die Vorräte aufgestockt und mehr Getränkestände aufgestellt. Als ob es der gute Stern des Osterfeuers wüsste, strahlt die Sonne ungebremst vom Himmel. Dazu weht ein zuweilen eisiger Wind. Vor dem einzigen Stand mit Glühwein bildet sich eine lange Schlange.

Auch das kleine Feuer ist umlagert, an dem Kinder und Erwachsene Stockbrot "backen" können. "Diesmal haben wir das Rezept variiert", sagt Lukas Bergschneider, selbst ernannter "Osterfeuerbeauftragter" der Christlichen Pfadfinder. Ein Mehrkorn-Stockbrotteig mit Sesam, Leinensamen und Sonnenblumenkernen stehe zur Verfügung. Wer wolle, könne zum Schluss das Brot mit Fruchtaufstrich bestreichen. Da kippen Erwachsene doch lieber Ketchup auf die Bratwurst. Über allem schwebt der Gute-Laune-Song der Reunion-Band: "Take it Easy".

(RP)
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