Remscheid Viele Lebensmittelspenden für die Tafel auf Wochenmarkt abgegeben

Remscheid · Die Remscheider Tafel nahm erstmals Lebensmittel auf dem Wochenmarkt entgegen. Der Stand war gut besucht. In zwei Wochen geht es weiter.

 Die Tafel nimmt nun jeden zweiten Mittwoch, 9-11 Uhr, Lebensmittel auf der Alleestraße (vor "Olymp & Hades", neben Kinderkarussell) entgegen.

Die Tafel nimmt nun jeden zweiten Mittwoch, 9-11 Uhr, Lebensmittel auf der Alleestraße (vor "Olymp & Hades", neben Kinderkarussell) entgegen.

Foto: Jürgen Moll

Es ist nur wenige Wochen her, da hat die Tafel verkündet: Nichts geht mehr. Die Zahl der Bedürftigen, die auf die Lebensmittel der Tafel als Zubrot angewiesen sind, steige täglich in einem Ausmaß, das die Tafel nicht länger bedienen könne, sagte ihr Vorsitzender Oliver Witte. "Wir brauchen eine neue Strategie, um niemanden abweisen zu müssen." Im Gespräch mit Sozialdezernent Thomas Neuhaus und inspiriert von der Idee eines Remscheiders entstand der Plan, jeden zweiten Mittwoch mit einem Stand auf dem Wochenmarkt (Alleestraße) vertreten zu sein, um Lebensmittelspenden entgegen zu nehmen.

"Es ist praktisch, dass man direkt vorbei kommen kann", sagte Spenderin Lore Mohr. Früher habe das Ehepaar Mohr die Lebensmittelspenden mit dem Auto abgegeben, aber das ginge nun nicht mehr, erzählt die Seniorin. "Wir sind selbst nicht reich", sagt die Remscheiderin, "aber diesen Menschen geht es schlecht". Zu spenden sei für sie deshalb selbstverständlich. Wie die meisten Remscheider, die an den Stand der Tafel neben dem Kinderkarusell vor dem Kleidungsgeschäft "Olymps & Hades" gekommen waren, hat auch Lore Mohr extra eingekauft.

Vor allem Nudeln und Konserven wurden bei dem Team der Tafel und Thomas Neuhaus am Vormittag abgegeben, der als erster prominenter Marktschreier mit von der Partie war. "Die Menschen haben nicht einfach geschaut, was habe ich noch im Keller, sondern sind extra einkaufen gegangen", freute sich der Sozialdezernent, der den Vormittag "Basisarbeit" sichtlich genoss. "Die Menge spricht für sich", gibt sich der Vertreter der Stadt zufrieden. In den kommenden Wochen werden den Stand noch viele weitere bekannte Repräsentanten der Stadt den Spendenstand der Tafel unterstützen, heißt es.

"Das hilft sehr", sagte die Geschäftsführerin der Tafel Sandra Kubiak. Die Zahl der Bedürftigen steige weiter: "Wir haben täglich zwischen 20 und 30 Neuanmeldungen", sagt Kubiak. Problematisch sei auch die gestiegene Bezugszeit der Bedürftigen, sagte Kubiak. "Früher sind die Bedürftigen nach einiger Zeit in Arbeit gekommen, und waren nicht länger auf die Lebensmittel angewiesen", sagte die Geschäftsführerin, so dass die Zahl nicht so rasant gewachsen sei. Aktuell müsse die Tafel etwa 2800 Menschen versorgen. Die Tafel nimmt nun jeden zweiten Mittwoch zwischen 9 und 11 Uhr Lebensmittelspenden auf der Allee entgegen.

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