Remscheid Viele Schausteller sagten die Kirmes ab

Remscheid · "Ich bin froh, dass die anderen überhaupt zu uns gekommen sind", sagte Dieter Bronewasser, Sprecher der Schützen.

 Das Autoscooter-Fahren auf der Lenneper Kirmes hat an Attraktivität für Familien nichts verloren.

Das Autoscooter-Fahren auf der Lenneper Kirmes hat an Attraktivität für Familien nichts verloren.

Foto: Nico Hertgen

Schon von weitem sorgte der "Booster Formula 1" für Aufsehen. Kaum hatte man den Kirmesplatz in Lennep betreten, schleuderte einem direkt das Gefährt entgegen, und die Schreie der Fahrgäste waren zu hören. Der Blick ging in die Höhe, für die man schwindelfrei sein und einen guten Magen haben sollte. Das Fahrgeschäft aus Holland war neben dem klassischen Autoscooter und der Raupe die Hauptattraktion beim traditionellen Schützenfest der Schützen von Eintracht Lennep 1928 am Pfingstwochenende. Für die Kinder warteten zwei Kinderkarussells, Trampolinspringen, Entenangeln und Pfeilwerfen. Schießstände, Kamelrennen, eine kleine Losbude, ein Greifarm-Stand sowie Ausschank und Essenstände ergänzten das Angebot.

"Die Kirmes sieht viel zu klein aus", bemängelte Besucherin Sabine Conrad am Samstagnachmittag. Doris Koll, die mit Enkel Timo (5) den Platz erkundete, hätte sich etwas Attraktiveres für Kinder, wie das Ponyreiten, gewünscht. "Letztes Jahr war es zu eng. Das war gar nichts. In diesem Jahr ist das Angebot zu klein", sagte Koll.

Die Wolken hingen bedrohlich am Himmel, und auf dem Platz tummelten sich nur einige Familien, Paare und Senioren. "Für einen Samstag ist es viel zu wenig", sagte auch Ruth Schmidt, die mit ihrem Kinderkarussell aus Remscheid schon seit über 40 Jahren dem Fest in Lennep die Treue hält.

Von den angekündigten 60 Schaustellern kam am Ende doch nur etwas mehr als ein Drittel. "Das liegt am Platz", bemerkte Dieter Bronewasser, erster Vorsitzende der Schützen auf Nachfrage der BM. Kurzfristig hatte die Stadt die Zulassung für ein erneutes Fest an der Robert-Schumacher-Straße wie im vergangenen Jahr zurückgezogen und die Schützen auf den Kirmesplatz zurückgeschickt, den viele Schausteller wegen Staub, und Matsch bei Regen, lieber meiden. "In diesem Fall können wir nichts machen, weil wir vertragsbrüchig geworden sind", bedauert Bornewasser, der sich durch die Werbung mehr versprochen hatte.

So fehlten neben einem großen Fahrgeschäft und einem Ausschank auch viele kleine Randgeschäfte. "Ich bin froh, dass die anderen überhaupt zu uns gekommen sind", ergänzte der Vorsitzende, der sich zumindest über ein gut gefülltes Zelt mit tollen Bands am Samstagabend freuen konnte. "Die Schützen geben sich ja immer Mühe. Ich weiß auch nicht, woran das liegt, dass so wenige kommen", merkte Ruth Schmidt an, die auf den Familientag am Sonntag hoffte.

(RP)
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