Remscheid Vielfalt ohne Massenandrang

Remscheid · Mit dem Höhenfeuerwerk wurde am späten Freitagabend die traditionelle Maikirmes der Remscheider Schützen eingeläutet. Ein erster Rundgang zeigte ein wenig mehr Vielfalt bei Ausstellern und Fahrgeschäften als noch in den letzten Jahren, doch für den großen Massenansturm reichte es am ersten Kirmeswochenende noch nicht.

Blinkend, funkelnd und kunterbunt preisen sich die halsbrecherischen Attraktionen zwischen den zahlreichen Imbissbuden an. Die Mutigsten wagen eine erste Fahrt. Größere Menschentrauben formen sich allerdings nur vor beliebten Treffpunkten, wie dem Break Dance oder der neusten Attraktion, einer modernen und pfiffigeren Version des traditionellen Riesenrads. "Mondlift", so sein Name, sorgt bei den Mitfahrern für Kreischattacken.

"Schade, dass noch nicht so viel los ist", findet Besucher Jonas (17). Für ihn gehört der Kirmesbesuch mit seinen Kumpels zur Tradition, auch wenn er eigentlich kein Nutzer der Fahrgeschäfte ist. "Ein teures und dafür eher kurzes Vergnügen", sagt der 17-Jährige. Ein paar Euro für die Greifmaschine und einen kleinen Snack hat er dann aber doch noch übrig.

Die Abenddämmerung hat hauptsächlich ältere Jugendliche und junge Erwachsene zur Kirmes gelockt. Kinder sind kaum noch auf dem Platz, weshalb Betreiber von Entenangeln oder Minikarussells eher einsame Stunden verbringen. Einige Betreiber unterhalten sich und blicken auf die Uhr. Zeit, die Schotten dicht zu machen - in der Hoffnung, dass morgen ein besserer Tag für sie sein wird.

Das sonst so beliebte Torwandschießen, sowie einige der Bratwurstbüdchen stehen verwaist auf dem Platz. Der geringe Besucherandrang, auch kurz vor dem Höhenfeuerwerk, trübt die Stimmung. Nicht nur ganz offensichtlich bei den Betreibern, sondern auch bei einigen Besuchern: "Echt traurig", findet Petra Wilms (52), die mit Freunden vor dem vergleichsweise belebten "Zum Braukessel" sitzt: "Eigentlich ist doch jetzt die Zeit, wo sich früher alle hier auf der Kirmes aufhielten. Aber jetzt hat man so viel Platz, dass man sich fast schon alleine fühlt." Vielleicht, vermutetet Wilms, sparten sich die meisten den Besuch für den Feiertag oder das kommende Wochenende auf. Denn der Kirmesbesuch sei vor allem mit Kindern ein kostspieliges Vergnügen. Die Kirmes läuft noch bis Sonntag. Mittwoch ist Familientag.

(RP)
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