Remscheid Vier Schützen von 1816 stellen neuen Weltrekord auf

Remscheid · Es ist vollbracht: 27 Stunden und drei Minuten Dauerschießen haben die vier Schützenbrüder des Remscheider Vereins 1816 am Wochenende hinter sich gebracht und sind damit Weltrekordhalter. Allerdings noch inoffiziell, denn jetzt muss der Rekordversuch im Londoner Guinness-Büro geprüft und anerkannt werden.

 Im Schützenhaus am Stadtpark absolvierten Stefan Kaiser , Christoph Lange , Alexander Kreicher und Sebastian Baum den Schießmarathon.

Im Schützenhaus am Stadtpark absolvierten Stefan Kaiser , Christoph Lange , Alexander Kreicher und Sebastian Baum den Schießmarathon.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Christoph Lange (37) und Alexander Kreicker (32), erster und zweiter Vorsitzender des Vereins, Sebastian Baum (36) und Stefan Kaiser (45), erster Schießmeister, standen 27 Stunden nahezu ununterbrochen am Gewehr und schossen auf Pappscheiben in 50 Metern Entfernung. Dafür standen 9000 Schuss, gesponsert vom Munitionshersteller RWS, und über 2500 Scheiben bereit. Eine Mammutaufgabe, die den geübten Schützen jede Menge Konzentration abverlangte.

Als besondere Aktion zum 200. Jubiläumsjahr des Vereins wurde die Idee geboren. "Sebastian Baum hatte die Idee, die eigentlich aus einer Bierlaune heraus entstand", erklärte Alexander Kreicker, dem am frühen Abend, nach elf Stunden auf dem Schießstand, bei einer kleinen Pause von wenigen Minuten die ersten körperlichen Schmerzen bewusst wurden. "Hände und Schulter tun weh, weil da ständig das Gewehr drauf liegt, Beine und Knie sowieso." Ob er sich in solchen Momenten wohl die Sinnfrage stellt und ans Aufhören denkt? "Klar", gab er zu. "Die blöden Gedanken hat man sowieso, aber wir ziehen das durch und schaffen das." Dann war die Pause für ihn auch schon zu Ende.

Pro geschossene Stunde standen den Rekordaspiranten fünf Minuten Pause zu. "Sie können diese Minuten auch sammeln, vier Stunden durchschießen und sich danach für 20 Minuten ausruhen", erklärte Trainer Carsten Hedderich, der die Rekord-Schützen zusammen mit einem engagierten Team aus 25 Helfern betreute.

Der Tiefpunkt kam am frühen Sonntagmorgen zwischen fünf und sechs Uhr morgens, berichtete gestern Hedderich. "Am Ende konnte das Team sie aber motivieren." Freudentränen und heftige Umarmungen gab es gestern Mittag am Ende des gelungenen Rekordversuchs, der jetzt nur noch aus London anerkannt werden muss. "Wir hoffen, dass wir bis zum Jubiläumsfest im Sommer das Okay aus London haben und die Auszeichnung überreichen können."

(seg)
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