Remscheid Vom Leben eines Zirkuskindes

Remscheid · Beatrice Hutter holte die Zuschauer in die Konzertmuschel, um sie an einem regnerischen Nachmittag in die Welt der Manege zu entführen.

 Beatrice Hutter agierte in "Zirkuskind Poly Popcorn" allein, aber in mehreren Rollen auf der Bühne der Konzertmuschel.

Beatrice Hutter agierte in "Zirkuskind Poly Popcorn" allein, aber in mehreren Rollen auf der Bühne der Konzertmuschel.

Foto: Moll Jürgen

Einen kleinen Ausflug hinter die Kulissen der funkelnden, magischen Zirkuswelt bescherte Theaterspielerin Beatrice Hutter als kleines Zirkuskind Poly Popcorn den Besuchern der Konzertmuschel im Stadtpark. Vergleichsweise wenige Besucher versammelten sich am Sonntag beim "Remscheider Sommer" im Stadtpark. Das regnerische Wetter sowie das programmreiche Wochenende hatte die gewohnte Besucherresonanz beim Kindertheater diesmal schrumpfen lassen.

Die Schweizer Künstlerin Beatrice Hutter machte dennoch das Beste daraus, räumte ein wenig Platz auf der Bühnefrei, damit ihre Gäste unter dem Dach der Konzertmuschel ihr kurzweiliges Stück im Trockenen genießen konnten.

Ihre aufgebaute Kulisse stellte den Eingang eines Zirkuszeltes dar mit gestreiften Stoffen, Lichterketten und Popcornmaschine. Mittendrin die kleine Poly, ein Zirkuskind, von Hutter gespielt, das davon träumt, mal eine große Seiltänzerin zu werden und das am liebsten sofort. "Doch die Erwachsenen sagen immer morgen, aber ich will jetzt."

Ihr Opa, ein Dompteur, weiht sie in die Arbeit mit den Löwen ein und bald wird Poly als jüngste Dompteurin der Star der Zirkusfamilie. Doch Poly will nicht jeden Tag mit den Löwen in die Manege. Als die Familie nicht auf ihre Wünsche eingehen will, büxt sie aus, muss jedoch schnell feststellen, dass sie ohne Geld und ohne Plan nicht weit kommt. Sie kehrt zurück und lernt Geige spielen. Zu ihrem achten Geburtstag erfüllt ihre Familie Polys lang ersehnten Traum: Sie schenken ihr ein echtes Zirkusseil, und Poly tritt als Geige spielende Seiltänzerin auf.

Am Ende verwandelt sich Hutter noch in Polys Papa, einem berühmten Clown, der die Kinder über ein auf dem Boden ausgelegtes Seil balancieren lässt und anschließend Popcorn verteilt. Das Stück selbst bestritt Hutter alleine mithilfe einiger Audioaufnahmen, in denen die anderen Charaktere zu hören sind. Kinderlachen, Applaus und Löwenfauchen vermittelten Zirkusatmosphäre - kein einfaches Unterfangen, in verschiedene Rollen hineinzuschlüpfen und dabei den Spannungsbogen zu erhalten. Aber es war dennoch ein unterhaltsames Stück, das den Kindern gut gefiel. Sie lachten und freuten sich mit Poly über Kunststücke vor allem mit einem kleinen Kuschelaffen, der mal als Affe, mal als Löwe wirkte. Alles in allem unterhaltsames Kindertheater.

(sebu)
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