Remscheid Vorbereitung für sichere Freibadsaison

Remscheid · Die Stadt saniert die museale Technik des Freibades, um im Sommer keine Überraschungen mehr zu erleben. Sie möchte das Images des Ortes verändern und mehr Events veranstalten. Der Vorverkauf fürs zweite Eschtival läuft gut.

 Die Leitungen für die Chlorzufuhr müssen im Freibad Eschbachtal erneuert werden. Sobald die Temperaturen wieder steigen, geht die Sanierung weiter voran.

Die Leitungen für die Chlorzufuhr müssen im Freibad Eschbachtal erneuert werden. Sobald die Temperaturen wieder steigen, geht die Sanierung weiter voran.

Foto: Peter Meuter

"Wegen eines technischen Defekts ist das Freibad geschlossen." Solche Nachrichten wie im vorigen Jahr sollen in diesem Sommer nicht mehr verbreitet werden müssen. Deshalb heißt die Devise der Stadt und des Fördervereins, schon im Winter damit zu beginnen, alle Vorkehrungen zu treffen, damit die museale Technik des Freibads nicht während der Saison ihren Geist aufgibt.

Auf einer Länge von 110 Metern haben Mitarbeiter des Freizeitbades einen Graben ausgebaggert und eine marode Leitung freigelegt. Sie diente dazu, Chlor aus den Filteranlagen in die Becken zu leiten. Dadurch erreicht das Wasser in den Becken Trinkwasserqualität, so wie es vom Gesundheitsamt vorgeschrieben ist.

 Das Eschtival mit Köbes Underground hat Mut gemacht, in diesem Jahr ein zweites, größeres zu veranstalten.

Das Eschtival mit Köbes Underground hat Mut gemacht, in diesem Jahr ein zweites, größeres zu veranstalten.

Foto: Meuter (Archiv)

Im vorigen Jahr schlug auf der gegenüberliegenden Seite eine Leitung leck. Sie hatte nur noch die Dicke von Pergamentpapier. Das Chlorwassergemisch versickerte im Rasen. Während der Freibadsaison mussten die Rohre gewechselt werden. "Die Einnahmen aus dem dadurch verlorengegangenen Wochenende fehlen uns", sagt Sportdezernent Thomas Neuhaus.

Bereits im vorigen Jahr gab es umfangreiche Instandhaltungsarbeiten. Das bleibt bei einer Anlage, die 1912 erbaut wurde und mit einer Technik aus den 1960er Jahren betrieben wird, nicht aus. Schritt für Schritt geht man nun vor. Dazu zählten bisher neue WC, neuer Spielplatz, überarbeitete Filteranlage und Pumpen, Anstrich der Gebäude, Erweiterung der Rutsche und Restaurierung der Sprunganlage.

Die Stadt als Betreiber des Bades arbeitet an einem neuen Image für die Anlage. Sie möchte weg vom Bild eines dauerhaften Sanierungsfalls und hin zu der Vorstellung, dass das Freibad sich als ein Ort für Familien und junge Menschen präsentiert, der mehr zu bieten hat als nur Schwimmbadvergnügungen. Der Auftritt der Kölner Gruppe Köbes Underground beim ersten Eschtival im vorigen Jahr war nur der Auftakt zur neuen Imagepflege.

"Remscheid braucht ein Freibad", sagt Bezirksbürgermeister Stefan Grote, der zugleich Vorsitzender des Fördervereins ist. Für Familien und Jugendliche, die in den Ferien nicht verreisen können, bietet es die Möglichkeit, ein bisschen Urlaub am Rande der Stadt zu machen. Die traumhafte Lage im Tal zwischen Wermelskirchen und Remscheid soll für weitere Events genutzt werden. Mit dem zweiten Eschtival vom 7. bis 9. September mit den Höhnern und Jürgen Drews sowie Casa d'Locos und Fachwerk, zwei regionalen Größen der Szene, geht der Förderverein einen Schritt weiter. "Unser Ziel ist es, mit solchen Veranstaltungen Geld einzunehmen, das wir wieder in die Attraktivität des Bades investieren können", sagt Stefan Grote. Nach dem Start mit Köbes Underground, der kaum Gewinn in die Kasse gespült hat, ist er aber optimistisch, dass dieses Konzept aufgeht. "Wir haben als Veranstalter großes Lob bekommen", sagt Grote. Und der Vorverkauf läuft gut. Für die Höhner und Jürgen Drews seien bereits jeweils 400 Karten verkauft worden. Mit 3000 Besuchern am Tag rechnet Grote an dem Wochenende. Und Köbes Underground sei bereits für 2019 gebucht.

Grote berichtet von einer E-Mail einer Remscheiderin. Freundinnen hätte ihr Karten für die Kölner Band geschenkt. Zum 50. Geburtstag. Sie sei eher skeptisch gewesen. Doch der Abend beim Eschtival habe sie total begeistert. Solche E-Mails will Grote auch in diesem Jahr wieder lesen und keine Schlagzeilen wie "Wegen eines technischen Defekts ist das Freibad geschlossen".

(RP)
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