Mäuse, Moos und Mehr Vorsicht vor der Schuldenfalle

Remscheid · Etatplanung ist auch für junge Leute wichtig. In Kooperation mit der Stadtsparkasse geben wir Tipps für junge Leute rund ums Geldverdienen, zu Anlagen und zum Sparen. In Kursen informiert die Stadtsparkasse über Gefahren der Verschuldung.

Ein Kaufpreis von 700 bis fast 1000 Euro für ein neues Smartphone ist schon für einen Normalverbraucher kein Pappenstiel, um so mehr kann es die Kassen von Jugendlichen oder Heranwachsenden belasten. "Jugendliche stehen heutzutage unter einem enormen Druck, immer das beste Handy zu haben. Ansonsten können sie schnell gemobbt werden", sagt die Vertriebsunterstützerin der Stadtsparkasse Remscheid, Sabine Winter. Sie ist eine von sechs Mitarbeitern der Stadtsparkasse, die regelmäßig in Schulen oder Berufskollegs junge Menschen über die Gefahren der Verschuldung informiert.

Anders als früher seien nicht mehr laufenden Handykosten als solches das Problem, sagt sie - sondern der Kauf. "Da hat es durch die günstigen Flatrates der Anbieter eine deutliche Entspannung gegeben." Winter empfiehlt den Jugendlichen und Heranwachsenden deshalb, sich beim Kauf eines Handys zu überlegen, ob es nicht gegebenenfalls ein weniger opulentes Smartphone-Modell sein kann. "Man sollte sich nur das Handy kaufen, für das auch Geld da ist, und keinem Ratenkauf zustimmen", erklärt die Sparkassenmitarbeiterin.

Einen Vertrag sollte man als Heranwachsender nur dann abschließen, wenn man über ein eigenes regelmäßiges Einkommen verfügt. Kinder und Jugendliche sind ja nicht geschäftsfähig, das heißt, bei ihnen läuft ein Vertrag immer über die Eltern - ebenso wie vermutlich auch die finanzielle Übernahme der monatlichen Kosten.

In die Schuldenfalle abzurutschen, ginge gerade bei jungen Leuten schnell, schließlich lägen die Ausgaben bei vielen regelmäßig über den noch vergleichsweise bescheidenen Einnahmen. "Mädchen geben das Geld vor allem für Kleidung und Ausgehen aus, die Jungen investieren es in Technik oder Computerspiele", berichtet Winter. Da können die Jungen und Mädchen - ehe sie sich versehen - in den Miesen landen. Und ob dann die Eltern oder Oma und Opa aus der finanziellen Bredouille helfen, steht auf einem anderen Blatt.

Viele Betroffene resignierten dann angesichts der Verschuldung. "Oder ihnen ist das Problem gar nicht bewusst", erzählt Winter. So sei ihr bei einem der Kurse einmal von einem der Schüler die Frage gestellt worden, was eigentlich ein Dispokredit ist. Das zeige ihr, wie wichtig die kostenlosen Kurse der Stadtsparkasse seien. In bis zu 30 Vorträgen zum Thema "Verschuldung" informieren die Mitarbeiter des Kreditinstituts pro Jahr.

Vor allem bei den 16 bis 20-Jährigen werde das Problem virulent - wenn die Jugendlichen ihr erstes Geld verdienen und möglicherweise auch ein Girokonto eröffnen, Kreditkarten erhalten und ihre Finanzen nicht wirklich im Blick behalten.

Möglicherweise nehmen sie sogar noch einen Kredit auf, um eine teurere Anschaffung zu finanzieren. "Viele denken dann nur: 'Was kostet das Leben'", betont Winter. Um das zu verhindern, bietet die Stadtsparkasse einen Taschengeldplaner, in dem Einnahmen und Ausgaben je nach Einzelposten aufgeführt werden können. Der Planer ist in den Filialen der Stadtsparkasse Remscheid zu erhalten.

(RP)
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