Remscheid Weihnachtsmarkt: Gabelstapler und Autos sichern Zufahrten

Remscheid · Nach dem Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche im vorigen Jahr, standen zwei Streifenpolizisten auf dem Rathausplatz mit Gewehren bewaffnet, um mit ihrer Präsenz den Besuchern der Eisbahn und der Buden das Gefühl von Sicherheit zu geben. In diesem Jahr werden keine Polizisten durchs Weihnachtsdorf patrouillieren. Zur potenziellen Gefahrenabwehr soll ein großer Gabelstapler zwischen dem Rathaus und dem Restaurant Barista geparkt werden. Das bestätigte Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes. "Unsere Mitarbeiter haben mit dem Veranstalter des Weihnachtsmarktes diese Sicherheitsmaßnahme besprochen", sagt Beckmann. Der Gabelstapler sei sowieso für das Weihnachtsdorf ständig vor Ort. Daher könne er auch zur Gefahrenabwehr benutzt werden. Aus sicherheitstechnischen Gründen weist der Rathausplatzes einen vorteilhaften Zuschnitt auf. Er ist eigentlich nur von einer her Seite befahrbar. Und sollte ein Amokfahrer auf das Dorf zusteuern, müsste er auch noch eine Kurve nehmen. "Wir können so ohne großen Aufwand eine Zufahrtssperre errichten", sagt Beckmann.

 Im letzten Jahr patrouillierten bewaffnete Polizisten über den Remscheider Weihnachtsmarkt. Darauf wird in diesem Jahr verzichtet.

Im letzten Jahr patrouillierten bewaffnete Polizisten über den Remscheider Weihnachtsmarkt. Darauf wird in diesem Jahr verzichtet.

Foto: Moll (Archiv)

Für die Weihnachtsmärkte in Lennep und in Lüttringhausen gilt ein anderes Sicherheitskonzept. Laut Beckmann hat die Stadt eine Sicherheitsfirma beauftragt, die die Zugänge mit Fahrzeugen abriegelt. Damit aber jederzeit die Feuerwehr oder ein Krankenwagen das Gelände erreichen können, gibt es Bezugspersonen für die Autos, um den Weg unverzüglich frei machen zu können. In Lennep werden zwischen vier und fünf Autos zum Einsatz kommen. Mehr Aufwand als für die Sicherung der Altstadt hat die Stadt mit dem Weihnachtsmarkt in Lüttringhausen. Die sich lang hinziehende Gertenbachstraße kreuzen mehrere Seitenstraßen. Deswegen werden dort zwischen sechs und sieben Autos als Sperren eingesetzt werden. Letzte Absprachen finden mit den Vereinen statt.

Die Stadt hat die Sicherheitskonzepte für die Märkte in Lennep und Lüttringhausen genehmigt. Zusätzliche Kosten für den Terrorschutz werden für die Vereine als Veranstalter nicht entstehen. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hatte bereits im Sommer deutlich gemacht, dass den Ehrenamtlern nicht zuzumuten sei, Geld für die Erfüllung der strengeren Auflagen zu zahlen. Tatsächlich wurden in diesem Jahr schon mehrfach die Kosten für die dem Terrorschutz geschuldeten zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen bei Festen aus der Stadtkasse beglichen. Der erste und bekannteste Fall war die Sicherung des diesjährigen Rosenmontagszuges in Lennep. Lkw der Technischen Betriebe (TBR) standen als Sperre in Einmündungen, die an der Feststrecke lagen. Die Kosten dafür stellten die TBR der Stadt in Rechnung. Beglichen wurden sie aus dem Budget des Stadtmarketings.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort