Remscheid Weitere Gespräche mit Solingen übers Orchester

Remscheid · Kulturdezernent Christian Henkelmann hofft auf ein Entgegenkommen der Nachbarstadt bei der Kostenverteilung.

Die Gespräche mit Solingen über die Zukunft der Bergischen Symphoniker sollen weiter geführt werden. Einstimmig hat gestern der Stadtrat einem Antrag zugestimmt, dass in der nächsten Gesellschafterversammlung der Orchester GmbH weiter nach Lösungen gesucht wird, um das Orchester mit geringeren Mitteln zu finanzieren. Oberbürgermeisterin Beate Wilding hat die Sitzung für den 17. Januar einberufen.

Bisher haben die beiden Städte es nicht geschafft, Einsparungen zu erzielen, die den Etat Remscheids um mindestens 500 000 Euro entlasten. Im Juni beschloss die Mehrheit des Rates, der Haushalt müsste um diesen Betrag entlastet werden. Sollte eine Arbeitsgruppe dieses Ergebnis nicht erreichen, stellt Remscheid die Zahlungen an die Orchester GmbH von etwa 1,8 Millionen Euro jährlich ab dem 1. Januar 2014 ein. Ohne einen Beitrag des Orchesters ist das Haushaltssicherungskonzept (HSP) nicht zu halten.

Bei den bisherigen Verhandlungen zeichnete sich für Remscheid nur eine Entlastung von 190 000 Euro ab. Das ist nach den Vorgaben des HSP deutlich zu wenig. Kulturdezernent Christian Henkelmann sagte gestern zum Ergebnis der Arbeitsgruppe: "Man mag uns vorwerfen, dass wir das Ziel der angestrebten Einsparungshöhe von mindestens 500 000 Euro nicht erreicht haben, doch wir haben transparent und nachvollziehbar alle Stellschrauben geprüft, die sich uns angeboten haben. Wir haben in diesen Arbeitsgesprächen aufrichtig Lösungen und Wege gesucht, das Orchester zu erhalten." Er knüpfte seine Hoffnungen an die Tarifpartner und erwartet ein "entschiedenes Entgegenkommen" der Stadt Solingen auf den Vorschlag von Remscheid, die Kosten neu zu verteilen. Nach der Vorstellung von Remscheid soll die Einwohnerzahl zugrunde gelegt werden. Das würde eine Verteilung der Kosten von 60 zu 40 Prozent ergeben. Bisher haben beide Städte zu gleichen Teilen bezahlt.

Karl Heinz Humpert (CDU) mahnte zur Eile. Im Frühjahr müsse Klarheit herrschen. Einige Veranstalter, die die Symphoniker buchen wollen, drohten sonst abzuspringen. Die Symphoniker erwirtschaften durch Gastspiele etwa 300 000 Euro im Jahr. Beatrice Schlieper (Grüne) verwies darauf, die Entscheidung über die Symphoniker könne erst dann fallen, wenn alle Möglichkeiten, Geld zu sparen, geprüft und ausgeschöpft sind.

Die Zuschauertribüne im Ratssaal war gestern restlos besetzt. Viele Musiker waren unter den Zuhörern. Frage des Tages

(RP)
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