Remscheid Weiteres Neubauprojekt im Park bleibt umstritten

Remscheid · Der Park, der die Moll'sche Villa an der Ecke Heinrich-Hertz-Straße/Albert-Schmidt-Allee umgibt, hat nun bereits ein paar Bäume weniger, gehört aber weiter zum Lenneper Stadtbild und zieht bei vielen Spaziergängern regelmäßig bewundernde Blicke auf sich.

 Die Animation zeigt, wie das geplante Neubauprojekt nach seiner Fertigstellung aussehen könnte. Der Baukörper ist dicht an die Villa gebunden.

Die Animation zeigt, wie das geplante Neubauprojekt nach seiner Fertigstellung aussehen könnte. Der Baukörper ist dicht an die Villa gebunden.

Foto: Stadt

Das Objekt zu veräußern, ist indes seit Jahren schwierig. Ein Teil des Geländes ist verkauft, dort sollen unter dem Projekttitel "Wohnen im Park" die drei Stadtvillen entstehen. Die Vermarktung läuft, die Rodungsarbeiten haben begonnen.

Doch gibt es weitere Pläne für das gesamte Parkgelände. Darum ging es in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Lennep. Wie die Verwaltung mitteilte, könnten die Verkaufspläne der Eigentümergemeinschaft mit einer Nutzungsänderung nun realisiert werden. Dies würde aber bedeuten, dass an die historische Fabrikantenvilla ein Neubau angeschlossen wird. Beide Bauten würden mit einem Glasbaukörper verbunden, in dem Fahrstuhl und Treppenhaus untergebracht werden sollen. "Damit könnten in dem bestehenden Altbau auch die oberen Etagen barrierefrei erschlossen werden", erklärte Sabine Strüwe-Rosenbaum vom Stadtplanungsamt.

Die Eigentümer hätten einen Investor gefunden, der an einer solchen Nutzung Interesse hätte. Darüber hinaus soll der Bebauungsplan die rechtliche Grundlage für die Erschließung über die Heinrich-Hertz-Straße sein. Die Fläche des nordöstlich angrenzenden Waldes und die privaten Grünflächen mit zum Teil erhaltenswertem Baum- und Strauchbestand werden ebenfalls gesichert.

Die Idee der Verbindung von Alt- und Neubau war von den Fachleuten der Verwaltung entwickelt worden, nachdem die Eigentümer der Mollsch'en Villa mit einer entsprechenden Anfrage an sie herangetreten waren. Doch fand das Vorhaben in den Reihen der BV keine ungeteilte Zustimmung. Heinz-Dieter Rohrweck (CDU) mahnte, nicht zu schnell eine Genehmigung zu erteilen. Das Beispiel des alten Lenneper Standesamtes habe gezeigt, dass sich durchaus Investoren finden ließen, die alten Baubestand behutsam sanieren wollten. "Die alte Villa verliert ihr Gesicht. Da wird einfach ein Neubau drangeklatscht. Mich erinnert das an Lego", kritisierte Ursula Czylwik (SPD).

Dem widersprach Stadtplaner Robin Denstorff: "Der Baumbestand und der Charakter des Gebäudes bleiben erhalten. Wir können eine neue Nutzung erzielen und das Haus trotzdem als Solitär erhalten", warb er um Zustimmung.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hob hervor, dass die Politiker hier über ein Objekt im privaten und nicht im öffentlichen Besitz diskutierten. Dem schloss sich Roland Kirchner (W.i.R.) an: "Mein Geschmack ist diese Lösung auch nicht. Aber wenn wir uns gegen diesen Vorschlag wenden, verfällt das Haus immer mehr."

Trotzdem: Bei zwei Enthaltungen und einer Zustimmung erteilte die BV den Planungen eine Absage.

(RP)
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