Remscheid Weltthemen auf 190 Quadratmetern Wand

Remscheid · René Schneider gestaltet mit südafrikanischem Künstler die Außenfassade des Bistros Miró.

 "Diese große Wand ist eine Herausforderung", sagt der Remscheider Künstler René Schneider zu der Fassade des Miró, seine "Leinwand".

"Diese große Wand ist eine Herausforderung", sagt der Remscheider Künstler René Schneider zu der Fassade des Miró, seine "Leinwand".

Foto: Schütz

Das Motiv ist offiziell noch unbekannt, der "Malgrund" steht aber bereits fest: Auf der Außenmauer des Bistros Miró an der Scharffstraße/Ecke Konrad-Adenauer Straße entsteht ein riesiges Wandbild. Gestalten werden es der Remscheider Künstler René Schneider und Kevin Schiffer, ein Künstler aus Südafrika, teilt Ursula Lauterjung, die beim Caritasverband zum Projekt-Trio gehört, mit. Das Bild soll ein Brückenschlag zwischen den Kontinenten werden.

Der künstlerische Doppelschlag gehört zu der Grundidee des Projekts, das in ganz Nordrhein-Westfalen unter dem Slogan "Weltbaustellen" läuft. Das Eine Welt Netz NRW will mit der Aktion für die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen werben. Geplant sind künstlerische Wandbilder in 16 Städten, Remscheid gehört dazu. Ein heimischer Künstler soll immer mit einem Partner, der möglichst von der Südhalbkugel stammt, zusammenarbeiten. Für die Werke fließen Fördergelder.

Im Atelier des Künstlers und Werbefachmanns René Schneider durfte die BM einen Blick auf den ersten Entwurf werfen. Er zeigt mit wenigen Motiven symbolhaft Weltprobleme auf: Ein Papierboot aus Dollarnoten symbolisiert das Drama der Boatpeople in der Flüchtlingswelle. Ein goldener Totenkopf überlappt das Porträt einer schwarzen Frau. Der große Löffel steht für den Hunger. "Der Entwurf trägt natürlich meine künstlerische Handschrift, mal schauen, was Kevin Schiffer an Ideen mitbringt", sagt Schneider, den viele als Gestalter zahlreicher Remscheid-Löwen und vieler Wandgemälde in Remscheid und Umgebung kennen.

Sein Projektpartner ist der Freund eines Freundes, der ähnlich wie er male. Anders als bei vielen Auftragsarbeiten für Firmen und Privatleute könne er bei dieser Arbeit künstlerische Freiheit walten lassen und sich einmal einem politischen Thema zuwenden. "Das ist sehr reizvoll", sagt er. Außerdem sei die Wand groß, zentral und "eine der schönsten in der Stadt".

Ihre Ausmaße von 16 Meter Höhe und knapp zwölf Metern Breite seien eine Herausforderung, räumt Schneider ein. Aber dank einer großen Scherenbühne und viel Erfahrung mit dem Bemalen von großen Wänden hat er keine Angst vor "der großen Leinwand".

Unter der Federführung des Caritasverbandes soll die Idee der "Weltbaustelle" mit Leben gefüllt werden. Es gehe darum, Projektpartner zu finden und weitere Aktionen zu initiieren, die die nachhaltigen Entwicklungsziele in den Fokus rücken, sagt Lauterjung. Dazu zählen unter anderem der Kampf gegen Armut, die Förderung von Bildung und Geschlechtergerechtigkeit, fairer Welthandel und eine Verringerung der negativen Auswirkungen von Konsum und Verschwendung auf Menschen, Tiere und Umwelt. In Remscheid lautet das Thema "gesellschaftliche Teilhabe".

Neben der Wand des Miró soll ein Bauwagen als sichtbare Anlaufstelle vor dem Teo Otto Theater stationiert werden, in dem stundenweise ein Ansprechpartner zu Verfügung steht. "Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen", sagt Lauterjung. Offizieller Start ist am Freitag, 9. September, am Bistro Miró.

(RP)
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