Remscheid Wenig Anrufe bei Telefonaktion

Remscheid · "Mein Einsatz für Remscheid" hieß es am Freitag acht Stunden lang im Besprechungsraum der Feuerwehr. Doch die Resonanz auf die spontane Ehrenamts-Aktion der Oberbürgermeisterin blieb bescheiden.

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Es war gewiss nicht der große Run aufs Ehrenamt, den man gestern im Besprechungsraum der Remscheider Feuerwehr erleben konnte. "Die Telefone laufen nicht heiß", räumte Stefan Steinröhder, Mitarbeiter im Büro der Oberbürgermeisterin, am frühen Nachmittag ein. Nach fünf Stunden Telefondienst waren es 20 Remscheider, die anboten, auf freiwilliger Basis und unbezahlt etwas für ihre Heimatstadt tun zu wollen.

Bereits bei den drei Bürgerforen zum städtischen Sparpaket hatten zahlreiche Menschen signalisiert, sich gerne ehrenamtlich zu engagieren. Diese Angebote hatte Oberbürgermeisterin Beate Wilding aufgegriffen und saß nun selbst am Telefon, um Vorschläge und Ideen entgegenzunehmen.

"Die Brücke" hilft

Alle Anrufe wurden zunächst auf den Apparat der Oberbürgermeisterin geleitet. Am Nachmittag löste sie Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann ab. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem der Anrufer den Bereich, der für ihn als Ehrenamt in Frage kommt, dargestellt hatte, gaben OB und Beigeordneter das Gespräch an ihre Mitarbeiter und die Vertreter der Freiwilligenzentrale "Die Brücke" weiter.

Hier war unter anderem Werner Brück zur Stelle, der sich selbst auf vielfältige Weise für gemeinnützige Organisationen einsetzt. Und da er auch im Bürgerbus hinterm Steuer sitzt, war er für einen Interessenten genau der richtige Ansprechpartner. "Der Mann war ein bisschen unsicher, ob sein Führerschein Klasse 3 ausreicht. Da konnte ich ihn beruhigen. Ein normaler Personenbeförderungsschein reicht aus", berichtete Brück. Auch zur Häufigkeit des Einsatzes stellte der Anrufer Fragen, die Brück gerne beantwortete.

Nach den ersten Informationen werden Name und Adresse des potenziellen Ehrenamtlers nun an den Verein "Brücke" weitergegeben. Von dort erhält er ausführliche Daten zum Bürgerbusverein und Angaben zu einer ersten Kontaktaufnahme.

Weitere Interessenten boten ihre Hilfe bei der Hausaufgabenbetreuung von Schulkindern an. Eine Remscheiderin interessierte sich dafür, mit psychisch kranken Menschen kreativ tätig zu werden.

Eine andere Frau schlug vor, für behinderte und nicht behinderte Menschen eine Kochgruppe anzubieten. "Was mir besonders gut gefallen hat, war das Angebot einer Mutter und ihres 13-jährigen Sohnes. Sie erklärten sich bereit, den Schulweg regelmäßig zu säubern", erzählte die OB.

Hilfsangebote fürs Stadarchiv

Gleich mehrere Bürger boten ihre Mitarbeit im Historischen Zentrum bzw. im Stadtarchiv an. "Anscheinend sind viele Remscheider historisch interessiert", so der Eindruck von Stefan Steinröhder, der die Aktion "Ehrenamt" koordiniert.

(RP)
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