Remscheid Werkzeugdiebe knacken Kellertüren

Remscheid · Kriminalstatistik: Bei Einbrüchen und Taschendiebstahl meldet die Polizei Erfolge. Auch Raubtaten gingen zurück.

Wie sicher ist Remscheid?

Remscheid ist statistisch betrachtet eine vergleichsweise sichere Stadt. Bei der Kriminalitätshäufigkeit (Zahl aller Delikte in einem Jahr pro 100 000 Einwohner) liegt Remscheid (7221) vor Solingen (7701) und Wuppertal (9798). Zum Vergleich: Köln (14 385). Diese Zahlen nannten Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher und der Leitende Kriminaldirektor, Ronald Bäumler, bei der Jahrespressekonferenz zur Kriminalstatistik 2014 im Wuppertaler Präsidium, das auch für Remscheid zuständig ist.

Welche Straftaten nehmen zu?

 Leitender Kriminaldirektor Ronald Bäumler

Leitender Kriminaldirektor Ronald Bäumler

Foto: Nein

Neben Betrug (1050 Fälle, das sind 109 mehr als im Vorjahr, ein Zuwachs von 10,4 Prozent) gibt es auch bei Kfz-Delikten (891 Fälle, das sind 71 mehr als im Vorjahr) einen Anstieg. Beim Autodiebstahl bevorzugten die Täter ältere Modelle mit geringer Diebstahlsicherung, so Bäumler. Mehr als die Hälfte aller gestohlenen Autos tauchten wider auf, würden also häufig zu "Spritztouren" genutzt. Einen deutlichen Zuwachs gibt es in Remscheid bei der Sachbeschädigung von Autos. Die Fallzahl stieg 2014 um 90 Fälle gegenüber dem Vorjahr auf 489. Besonders auffällig ist der Anstieg auch beim Diebstahl aus Kellerräumen. Dort stiegen die Fallzahlen um fast das Doppelte um 80 Delikte auf 169. Kriminaldirektor Bäumler schreibt diesen Anstieg einer vermutlich lokal agierenden Tätergruppe zu, die bisher noch nicht gefasst wurde. Sie hat es offenbar auf wertige Marken-Werkzeuge, vornehmlich mit Elektroantrieb, abgesehen. Solche Täter verkauften ihr Diebesgut häufig im Internet, so der Kriminaldirektor.

Wo hat die Polizei Erfolge?

 Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher

Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher

Foto: Moll

Im bergischen Bereich des Präsidiums, der das Städtedreieck umfasst, ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um 11 Prozent auf 1347 Fälle zurückgegangen. In Remscheid blieb sie gegenüber 2013 mit 242 Fällen gleich. Polizeipräsidentin Radermacher wertet diesen Trend als einen Erfolg auch der Präventionsarbeit der Polizei. Dass es in 43 Prozent der Einbrüche beim Versuch blieb, führt sie auf inzwischen "gut gesicherte Wohnungen und aufmerksame Nachbarn" zurück. Vorbeuge- und Aufklärungsaktionen könnten ebenso dazu beigetragen haben, dass die Zahl der Taschendiebstähle in Remscheid deutlich zurückging. Von 242 (2013) auf 204 (2014). Doch bleibt die Aufklärungsquote mit 4,4 Prozent sehr gering. Deutlich höher ist sie bei Raubdelikten Dort beträgt sie 71 Prozent bei deutlich zurückgehenden Fallzahlen (52 Delikte, das sind 14 weniger als im Vorjahr, das entspricht 27 Prozent). Der Raub auf eine Spielhalle wurde aufgeklärt, ebenso vier Raubüberfälle in Wohnungen. Auch das sogenannte Abzocken, der Straßenraum meist jugendlicher Täter, ging von 41 im Vorjahr auf 26 zurück.

(RP)
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