Remscheid Wie Eltern zu Wegbereitern für die Berufswahl werden

Remscheid · Als Kind hat man noch klare Vorstellung davon, was man später einmal werden möchte: etwa Feuerwehrmann oder Tierärztin. Jahre später steht der Schulabschluss kurz bevor und der einstige Kindertraum ist nicht mehr aktuell. Häufig gibt es aber auch noch keinen neuen Traumberuf. Die Auswahl aus über 340 Berufen ist groß, die Entscheidung für eine weitere schulische Bildung oder den Arbeitsalltag nicht einfach.

Eltern können und sollen ihre Kinder in dieser Situation frühzeitig unterstützen, denn ihr Einfluss ist groß. "SOS - Traumberuf für den Nachwuchs?! Auf die Eltern kommt es (auch) an" lautete deshalb der Titel der 10. Jugendkonferenz, die sich im Neuen Lindenhof gezielt an Eltern von Schülern der zehnten Klassen richtete. "Wir wollen alle Eltern erreichen und zeigen, wie wichtig es ist, die Jugendlichen bei der Berufswahl zu begleiten", sagt Nicole Büttner von der Agentur für Arbeit, die in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit und dem Jobcenter Remscheid die Aktion organisiert.

In verschiedenen Workshops konnten die teilnehmenden Väter und Mütter etwas über die Ausbildungsmöglichkeiten und gefragte Berufe im Bergischen erfahren. Aber auch, welche Hilfen, Rechte und Pflichten es gibt, wie man die Bewerbung richtig anlegt oder was für Schlüsselqualifikationen gefragt sind.

Außerdem erhielten die Teilnehmer Tipps, wie sie die Kinder während des Prozesses unterstützen können. Dazu gehört, dass sich Eltern bereits ab der achten Klasse mit dem Thema beschäftigen. Statt einen Beruf vorzuschreiben, sollten sie auf die Stärken ihres Nachwuchses achten und Vorschläge für ein mögliches Praktikum machen. Gut sei es auch, wenn Eltern mit zur Berufsberatung gehen oder Informationen über mögliche Berufe sammeln, erklärt Büttner.

Die Entscheidung muss dann am Ende der Jugendliche selbst treffen. So soll auch die Abbruchquote von 25 Prozent gesenkt werden. Außerdem vertrödelten zu viele junge Erwachsene Zeit, weil sie zuerst den falschen Weg einschlagen oder bei ihren Altersgenossen bleiben wollen. "Viele haben Angst zu arbeiten", sagt Schulsozialarbeiter Andreas Wetter. Hierbei können Eltern ebenfalls mit ihren Erfahrungen helfen.

"Eltern dürfen nicht locker lassen", betont Sozialdezernent Thomas Neuhaus, damit das Thema nicht auf den letzten Drücker angegangen werde. Die heutigen Möglichkeiten seien vielfältig, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut, eine frühzeitige Orientierung mit Hilfe der Eltern unabdingbar.

(lupi)
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