Remscheid Wiertz - Stadtdirektorwahl schon im Juli

Remscheid · Die ersten Julitage könnten wegweisend werden für den Kämmerer der Stadt und Nochparteivorsitzenden der Remscheider SPD Sven Wiertz. Fest steht: Am 1. Juli wird Wiertz (42) nach sieben Jahren an der Spitze das Amt des Parteivorsitzenden an Christine Krupp (36) weitergeben.

 Stadtkämmerer Sven Wiertz (SPD) beim Redaktionsgespräch bei der Bergischen Morgenpost.

Stadtkämmerer Sven Wiertz (SPD) beim Redaktionsgespräch bei der Bergischen Morgenpost.

Foto: Jürgen Moll (Archiv)

Wenige Tage später steht ein weiterer wichtiger Termin an. In der Ratssitzung am 6. Juli soll Wiertz, der im November 2004 als persönlicher Referent von Oberbürgermeisterin Beate Wilding aus dem SPD-Fraktionsbüro an der Elberfelder Straße ins Rathaus wechselte und zehn Jahre später vom Rat zum Stadtkämmerer bestimmt wurde, zum Stadtdirektor gewählt werden.

Diesen Posten hat bislang Kulturdezernent Christian Henkelmann (CDU) inne. Seine Amtszeit endet im Februar 2018. Damit wäre Wiertz im Rathaus der zweite Mann hinter Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz - und dürfte sich neben der Kämmerei und dem Gebäudemanagement der Stadt auch um das Kulturdezernat zu kümmern.

Dass Wiertz diesen Posten übernehmen soll, darüber gibt es unter den Ratsfraktionen wenig Dissens. Man traut ihm auch diesen Job zu. Für Ärger sorgt allerdings der Termin der Wahl. Nach BM-Informationen soll es am Donnerstagabend im Ältestenrat der Stadt Streit darüber gegeben haben, dass die Wahl von Wiertz bereits sieben Monate vor dem offiziellen Ausscheiden von Henkelmann erfolgen soll. Es gibt Fraktionen, die die Notwendigkeit für diese so weit vorgezogene Wahl nicht erkennen können. Die Verwaltung soll eine reibungslose Übergabe der Amtsgeschäfte und den Gesundheitszustand des Kulturdezernenten für dieses Weg ins Feld geführt haben.

Die Kritiker empfinden es als respektlos gegenüber Christian Henkelmann, diesen Weg so zu gehen. Dem Vernehmen nach soll Henkelmann von dieser Terminierung nichts gewusst haben. Nach übereinstimmenden Berichten aus der Sitzung soll Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz den Kompromissvorschlag, die Wahl von Wiertz um einige Monate nach hinten zu verschieben, abgelehnt haben. Was verständlicherweise nicht zur Verbesserung der Gesprächsatmosphäre beitrug. Bei späteren Tagesordnungspunkten waren nicht mehr alle Teilnehmer der Gesprächsrunde anwesend.

Nach BM-Informationen ist aktuell keine Veränderung im Zuschnitt der Dezernate geplant. Die Aufgaben sollen nicht auf die dann wenigeren Schultern im Verwaltungsvorstand umverteilt werden.

Die CDU als größte Fraktion mit 20 Sitzen im Rat würde nach dem altersbedingten Ausscheiden von Henkelmann mit der Rechts- und Ordnungsdezernentin Barbara Reul-Nocke nur noch eine Vertreterin im Verwaltungsvorstand haben. Genau so viel wie die Grünen, die über vier Sitze verfügen.

(hr)
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