Remscheid Winterlinden weisen den Weg

Remscheid · NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg weihte gestern in Dörpholz die erste Allee auf Remscheider Stadtgebiet ein. Sie wurde über das Landesprogramm "100 Alleen" finanziert.

Viele Alleen in Nordhrein-Westfalen fielen in den vergangenen Jahrzehnten dem Straßenbau zum Opfer. Zudem wurden die Bäume am Straßenrand abgeholzt, um schwerwiegende Unfallfolgen zu vermeiden. Und obwohl es dem Bergischen Land im Vergleich zu anderen Regionen wahrlich nicht an Bäumen und Grünflächen mangelt, profitiert auch Remscheid vom 100-Alleen-Programm des Landes: 64 Winterlinden wurden auf einem 300 Meter langen Feld- und Wanderweg zwischen den Naturschutzgebieten Feldbachtal und Dörpetal gepflanzt.

Zur Einweihung versammelten sich gestern zahlreiche Vertreter der Naturschutzverbände, von Politik und Verwaltung an der Straße Dörpholz, um die neue Allee in Augenschein zu nehmen. Auch der nordrhein-westfälische Umweltminister Eckhard Uhlenberg war dabei, der symbolisch den ersten Baumschnitt vornahm. Erfreut verzeichnete der Minister das große Interesse an der "Verschönerung der Naturlandschaft". Gerade in NRW sei die Konkurrenz zwischen der industriellen Nutzung von Fläche und der Bewahrung der Natur eine Herausforderung, sagte er.

Kosten: 20 000 Euro

Zu den 20 000 Euro Gesamtkosten für die Allee steuerte das Land knapp zwei Drittel bei. Der Rest wurde aus so genannten zweckgebundenen Ersatzgeldern finanziert. Dieser Topf wird beispielsweise mit dem Geld gefüllt, das Bauherren zahlen müssen, wenn sie auf ihrem Grundstück Bäume abholzen, erklärte Wolfgang Putz, Leiter des Remscheider Umweltamts. Städtische Mittel stecken nicht in dem Projekt. "Die haben wir ja auch gar nicht mehr", sagte er.

Die neue Allee gehört zum Röntgenweg, dem "wichtigsten Remscheider Rundwanderweg", erläuterte Bürgermeister Lothar Krebs in Vertretung der verhinderten Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Krebs' Dank galt Sabine Rosenbaum, Mit-Inhaberin der angrenzenden Traditionsgaststätte "Eierkaal", die das Projekt angeregt hatte. Langfristig möchte die Gastronomin rund um ihr Lokal einen Naturerlebnis-Weg anlegen. Eine Streuobstwiese und eine Strauchhecke sind bereits entstanden. Die neue Allee ist zwar ein städtischer Weg, führt aber über das Grundstück der Rosenbaums.

Mit den jetzt gepflanzten Winterlinden wurden heimische Pflanzen ausgewählt, die optimal an das bergische Wetter angepasst sind. Bis die Bäume ihr Blätterkleid in ihrer stolzen Größe von 20 bis 25 Metern zeigen, müssen sich Naturfreunde allerdings in Geduld üben. Das dauert 40 bis 50 Jahre, hieß es.

(RP)
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