Remscheid W.i.R. pocht auf Haushaltsdisziplin

Remscheid · Die Ratsgruppe der Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R.) sieht derzeit viele positive Impulse, die vielversprechend für die Entwicklung der Werkzeugstadt seien. Sie möchte sie mit ihrer Arbeit unterstützen, verlangt aber eine strikte Einhaltung der beschlossenen Sparvorgaben.

So wollen die Ratsmitglieder Waltraud Bodenstedt und Thomas Brützel die Orchester GmbH alsbald selbst in die Pflicht nehmen. "Wir stehen zu dem Beschluss, die Bergischen Symphoniker nochmals mit 1,65 Millionen Euro zu unterstützen, weil wir in einer Notlage helfen wollten", sagte Brützel hinsichtlich der jüngsten Tariferhöhung, die erneute Zuwendungen für den von den Städten Remscheid und Solingen getragenen Klangkörper notwendig gemacht hat. "2017 muss diese neuerliche Förderung aber zu Ende sein. Der Ball liegt dann bei der Orchester GmbH, die einen Plan vorlegen muss, wie sie sich nachhaltig finanzieren will", fordert der W.i.R.-Ratsherr.

Viele kulturelle Einrichtungen müssten wegen der zusätzlichen Orchesterförderung auf Mittel verzichten. "Wir müssen den Haushaltsausgleich schaffen - bei allen Schwierigkeiten, die jetzt auf uns einstürzen", pflichtet ihm Waltraud Bodenstedt mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise bei. Auch die Politik müsse sich disziplinieren und die an Stellen geschrumpfte Verwaltung nicht durch unnötige Anfragen belasten. Gleiches gelte für die Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen für das DOC. An Investitionen sei damit ein Ersatz für die wegfallenden Sportstätten zu finanzieren, aber keine zusätzlichen Wünsche. Sollte etwas übrigbleiben, müsse das zur Schuldentilgung verwandt werden, sagt Bodenstedt.

Positiv empfindet die Ratsgruppe, dass in jüngster Zeit in Remscheid eine Aufbruchstimmung zu verzeichnen ist. Von großer Wichtigkeit seien die neuen Initiativen der Gründerschmiede und auch der in der Technologie Fabrik angesiedelten Gründerfabrik. Wenn es gelänge, die untere Alleestraße als Gründerzentrum und gleichzeitig als Bildungs- und Kulturstandort zu entwickeln und dies womöglich noch durch einen Verein, bei dem die Fäden zusammenlaufen, zu forcieren, wäre viel gewonnen. "Eine Belebung werden wir nicht mehr durch den Handel erreichen können.

Daher ist die Idee, das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung hier anzusiedeln, charmant - ohne uns auf eine Entscheidung festlegen zu wollen", sagte Brützel. Weil in Remscheid Ressourcen zur Gewerbeflächenentwicklung beschränkt seien, müsse man sich in Richtung Dienstleistung entwickeln, wo ebenso werthaltige Jobs entstehen könnten. So will die W.i.R. die Gründerinitiativen unterstützen.

(bona)
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