Remscheid "Wir wollen, dass es auch anderen gut geht"

Remscheid · Lerose-Stiftung unterstützt Patenprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern.

Das Wertvollste, das sie geben können, ist Zeit. Die zwölf Paten des Patenschaftsprojekts für Kinder psychisch erkrankter Eltern verbringen mindestens einmal die Woche Zeit mit ihrem Schützling, spenden Aufmerksamkeit und auch ein Stück normalen Alltag. Das ist etwas, was die Eltern aufgrund ihrer Erkrankung nicht leisten können.

Dank der Spende der Lerose-Stiftung können die Paten, die eine Schulung durchlaufen haben, nun auch einen größeren Ausflug möglich machen. Mit den 500 Euro soll unter anderem ein gemeinsamer Ausflug in den Kletterpark gemacht werden. Weitere, einzelne Ausflüge wie ein Besuch im Gasometer Oberhausen oder Phantasialand stehen auch auf dem Wunschzettel. "Das sind tolle Ehrenamtliche, die ihre Zeit schenken", sagt Tanja Münnekehoff, Vorsitzende der Lerose-Stiftung.

Mit den Ehrenamtlern wissen die zehn Kinder und Jugendlichen ab fünf Jahren einen verlässlichen Erwachsenen an ihrer Seite. Die engagierten Paten haben sich das Ziel gesetzt, die Kinder auch in ihren Stärken zu fördern. "Durch die Patenschaft passieren Dinge, bei denen die Pädagogen mit professionellen Mitteln nicht weitergekommen sind", erklärt Michael Scharmann von der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid, über die das spendenbasierte Projekt koordiniert wird.

Andrea Stein betreut zum Beispiel seit über einem halben Jahr ein fünfjähriges Mädchen. "Mir ist aufgefallen, dass sie mit dem Schwimmen noch nicht zurechtkommt. Deshalb möchte ich sie gerne zu einem Schwimmkurs anmelden und dafür sorgen, dass sie auch regelmäßig daran teilnimmt", erzählt sie beim Patentreffen.

Zunächst gab es zusammen mit der Mutter ein paar Kennenlerntreffen. Immerhin ist das Einverständnis der Eltern wichtig. Nach ein paar weiteren Treffen, etwa auf dem Spielplatz, war das Mädchen auch bei ihr Zuhause zu Besuch. "Da ist sie inzwischen auch sehr gerne", merkt Stein an, die mit ihrem Engagement auch ein Stück zur Chancengleichheit beitragen möchte.

"Uns geht es gut, und wir wollen, dass es auch anderen gut geht", beschreibt Helmut Quednau seine Motivation als Pate. Zusammen mit seiner Frau Elke betreut er eine 16-Jährige. Wirkliches Interesse an einer Sache zu wecken, sei jedoch bei allen nicht immer einfach. "Die Kinder genießen aber, dass jemand für sie da ist", ergänzt Marlis Rostek, die bereits seit einem Jahr ihre Patenschaft pflegt.

Kontakt Kinderpatenschaften: Psychologische Beratungsstelle, Telefon 01219 163660.

(lupi)
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