Remscheid Witz als Waffe für mehr Gerechtigkeit

Remscheid · Fulminante Premiere des WTT im Teo Otto Theater: Am Sonntag feierte das Ensemble Aufführung seines neuen Stücks "Robin Hood".

 Das Ensemble des Westdeutschen Tourneetheaters glänzte bei der Premiere des Stücks "Robin Hood" mit schauspielerischen Können und gutem Timing.

Das Ensemble des Westdeutschen Tourneetheaters glänzte bei der Premiere des Stücks "Robin Hood" mit schauspielerischen Können und gutem Timing.

Foto: Jürgen Moll

Das Ensemble begeisterte mit der Inszenierung nicht nur die vielen Kinder, sondern brachte auch die Erwachsenen zum Lachen. Die Neuzugänge überzeugten ausnahmslos.

Nahezu 90 Minuten lang präsentierte das fünfköpfige Ensemble, unter der Regie von Claudia Sowa, eine rasante Bühneninszenierung der bekannten Sage um den Gerechtigkeitshelden aus Sherwood Forest. Am Ende erhob sich eine Vielzahl der Gäste von ihren Plätzen, um der fabelhaften Darbietung in einem mehrminütigem Beifall ihre Anerkennung zu zollen. Kein Wunder, hatte sich das Ensemble doch diesmal wieder erneut selbst übertroffen.

Kenner des Westdeutschen Tourneetheaters (WTT) neigen in der Regel ohnehin schon dazu, mit einer recht hohen Erwartungshaltung die Aufführungen des Ensembles zu besuchen. Denn obwohl das Theater an der Bismarckstraße recht klein ist und die finanziellen Mittel häufig spärlich sind, auf der Bühne wird an nichts gespart. Mit ihren Inszenierungen sind sie daher sehr wohl in der Lage, auch größere Säle wie das Teo Otto Theater zu füllen. Wobei dies an diesem Premiere-Abend noch nicht der Fall war.

Das Bühnenbild von Sherwood Forest überzeugte mit großen funktionalen Requisiten, Bäumen, Blätter und einer tollen Lichttechnik im Hintergrund, welche das emotionale Ambiente in jeder Szene wunderbar untermalte. Die originalgetreuen Kostüme katapultierten die Zuschauer gleich ins Mittelalter der Adeligen, Geistlichen und Ritter zurück. Die Inszenierung war großartig, die Illusion perfekt. Die Zuschauer konnten problemlos in die Geschichte versinken und wurden von den Schauspielern durch das Stück getragen. Sie füllten die Bühne mit Leben, schlüpften in die verschiedenen Charaktere und zeigten ein kurzweiliges, sehr humorvolles, actionreiches und spannendes Theaterstück. Hinter den Kampfszenen mit Stock und Schwert, zwischen Robin Hood und seinen Gegnern, steckte eine perfekt einstudierte Choreographie, sehr humoristisch, teilweise sogar noch in Zeitlupe, ausgeführt. Und auch das Timing in jeder Szene war optimal. Die Neuzugänge, Dominik Breuer als Robin Hood und Timon Schleheck in der Doppelrolle als Bruder Tuck und Little John überzeugten und fügen sich perfekt in das bestehende Ensemble mit Björn Lukas (Sheriff), Björn Lenz (Prince John) und Kristina Otten (Maid Marian) ein.

Von ihnen hatte Björn Lenz mit Abstand wohl die skurrilste Rolle: Als überheblicher Prince John watschelte er als Mini-Despot auf seinen Knien über die Bühne und sorgte mit seinem Auftritt für viele Lacher im Publikum. Timon Schleheck erreichte in seiner Rolle als starker Bruder Tuck nahezu ein gelungenes Abbild von Bud Spencer als kerniger Schläger. Rund um, wieder einmal, eine fabelhafte Inszenierung des Westdeutschen Tourneetheaters.

(sebu)
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