Remscheid WLAN-Zone auf Einkaufsmeile geplant

Remscheid · Marketingrat Innenstadt will mit Unterstützung von Freifunk Remscheid und Geschäften freien Internetzugang bieten.

Smartphone einschalten, sich kostenfrei ins WLAN einloggen und schauen, was es in der City so alles gibt. In Großstädten ist das längst Gang und Gäbe, nun soll es auch Remscheid Einkaufsmeile den freien Zugang zum weltweiten Datenstrom geben. "Wir wollen die Innenstadt verwlanen", kündigt Ralf Wieber vom Marketingrat Innenstadt an. Einen Partner an der Seite für die WLAN-Zone hat der Marketingrat bereits: Freifunk Remscheid. Er könnte helfen, Remscheid als digitale Stadt weiter zu entwickeln.

Unter dem Namen Freifunk versammeln sich nach eigenen Angaben eine Reihe nichtkommerzieller Initiativen zum Aufbau von freien (Funk-)Netzwerken. Das Ziel ist, an möglichst vielen Orten einen freien Internetzugang für alle zu schaffen, die unabhängig von den Interessen von Unternehmen und Behörden betrieben werden, heißt es auf der Homepage von Freifunk. Jeder stellt einen kleinen Teil seiner ohnehin vorhandenen Bandbreite für die Allgemeinheit zur Verfügung.

Ralf Wieber hält ein WLAN-Angebot heutzutage für unverzichtbar. "Junge Leute wünschen das." Aber auch aus Wettbewerbsgründen sei es wichtig. Geplant sei, dass der User vom künftigen Kino, die Bismarck- und Alleestraße hinauf bis zum Ende der Hindenburgstraße den freien WLAN-Zugang erhält. "Wichtig ist, dass möglichst viele Händler mitmachen", sagt er. Die Geschäftsleute müssen bereit sein, einen Router installieren zu lassen. Dieser würde rund 30 Euro im Jahr kosten. Je mehr Geräte es gibt, desto leistungsfähiger wird das Netz. Der Effekt für sie sei Werbung pur. So könnten sich User im Vorbeigehen schnell über das Angebot des Geschäftes informieren. Nach Angaben von Freifunk ist das Netz mehr als eine große Menge kostenloser Hotspots (öffentlicher Internetzugänge), von denen es in Remscheid laut "Hotspotfinder" auf der Internetseite Firmendb 37 gibt - darunter auch seit 2015 das Allee-Center. Das von Freifunk betriebene System funktioniere wie ein "lokales Internet". In diesem Netzwerk seien alle Angebote möglich, die User auch aus dem "normalen" Internet kennen. "Allerdings auf lokaler Ebene." Es könnten beispielsweise Nachrichtendienste, Soziale Netzwerke, Video- und Musikdatenbank betrieben werden, ohne auf kommerzielle Anbieter angewiesen zu sein.

"Der Vorteil für uns ist, dass Freifunk wie ein Provider behandelt wird und nicht dafür haftet, was der User mit dem freien Zugang macht, ob er sich zum Beispiel illegal Musik runterlädt", sagt Ralf Wieber zum Kooperationspartner. Denn viele Firmen haben haftungsrechtliche Bedenken. Die erste Resonanz aus Marketingrat zum WLAN-Projekt sei positiv. Jetzt wolle man dafür bei allen 150 Geschäften werben.

(RP)
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