Remscheid Wo Lichtschwerter ins Parkhaus locken

Remscheid · Die Agentur von Oliver Haarmann berät Firmen für ihren Auftritt im weltweit größten sozialen Netzwerk Facebook.

Wenn Oliver Haarmann vor Firmenchefs über eine mögliche Präsenz im weltweit größten sozialen Netzwerk Facebook spricht, kommt eine Frage fast immer. Was passiert, wenn meine Firma nicht geliked (Übersetzung: gemocht) wird? Die Angst vor dem gesenkten blauen Facebook-Daumen ist groß.

Den meisten seiner Gesprächspartner kann Haarmann, der in Remscheid die Agentur OH Kommunikation betreibt, diese Sorge nehmen, indem er sie die positiven Dinge auflisten lässt, für die ihr Unternehmen steht.

Bei den Remscheider Stadtwerken waren diese schnell gefunden. Deren Busse ermöglichen den Remscheider Mobilität, transportieren täglich Tausende Menschen sicher von A nach B, sind in der allermeisten Fällen pünktlich. Diese Themen hat er auf der Facebookseite in den Mittelpunkt gestellt. Gibt es doch mal was zu meckern in der Internet-Gemeinde, etwa über Verspätungen der Busse oder Ticket-Preise so meldet sich sehr bald einer aus der Gruppe der knapp 1500 Facebook-Freunde, um das Gesagte zu relativieren. "Das dauert meist nur ein halbe Stunde", sagt Haarmann.

Bevor das Facebook-Profil konzipiert wird, sucht Haarmann in einem Workshop den Austausch mit Mitarbeitern aus vielen Bereichen des Unternehmens. Die sollen sich in dem gezeigten Bild wiederfinden, denn sie werden es in der Zukunft mit Leben füllen müssen. Zwölf Monate begleitet OH Kommunikation das Werden des Facebook-Auftritts, danach muss die Seite aus sich heraus funktionieren. In diesem Jahr findet sich in dem Unternehmen auch das Team, das den Auftritt weiter pflegt.

Diese Zwölf-Monatsphase endet in diesen Tagen auch mit dem bislang größten Kunden der Remscheider Agentur. Q-Park, der zweitgrößte Parkraumbewirtschafter in Europa, legte bei seinem deutschen Facebook-Auftritt bewusst Wert darauf, in Kontakt mit seinen Kunden zu treten. Denn: Q-Park baut geräumige, helle Parkhäuser mit guter Ausschilderung, ist aber oft auch teurer als die Konkurrenz. Hier wollte man Feedback und Austauch haben, um Dinge zu verändern oder verbessern zu können.

Das "graue Thema" Parken attraktiv dazustellen, sei die Herausforderung gewesen, berichtet Haarman aus den ersten Workhops. Hier stellte sich heraus, dass praktisch zeitgleich mit dem Start der Facebook-Seite der neu Star-Wars-Film im Kino anlief. Unter den Mitarbeitern fanden sich einige Fans, die gleich eine Idee einbrachten. Ein Laser-Schwertkampf in der Tiefgarage. Das Video davon wurde auf die Facebook-Seite gestellt und verschaffte dem Parkhaus-Betreiber auf einen Schlag viele Fans.

Nach einem Jahr sind es nun über 7700. Die nutzen die Seite für Informationen über Öffnungszeiten und Preise, wurden im Advent dann mit einem Gewinnspiel zu häufigeren Besuchen animiert. Beim nächsten regulären Teil der Star Wars-Saga in 2017 soll die gute Beziehung von Q-Park und den Sternenkriegern noch mal vertieft werden. Wie, das wird noch nicht verraten.

(RP)
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