Remscheid Wohnungen der Kirchengemeinde sollen Ende 2016 bezugsfertig sein

Remscheid · Acht Jahre hat es bis zur symbolischen Grundsteinlegung in Lennep gedauert. Projekt auf ungenutzter Friedhofserweiterungsfläche war umstritten.

 Pfarrer Joachim Pöplau mit der Metallrolle , die gestern im Boden vergraben wurde. Drei Häuser entstehen in der Straße An der Tuchwiese.

Pfarrer Joachim Pöplau mit der Metallrolle , die gestern im Boden vergraben wurde. Drei Häuser entstehen in der Straße An der Tuchwiese.

Foto: Jürgen Moll

Mehr als acht Jahre gingen ins Land, bis die Evangelische Kirchengemeinde Lennep die Grundsteinlegung für ihr Bauprojekt feiern konnte. Gestern versammelten sich Vertreter von Gemeinde und Investoren, um ein paar Erinnerungsstücke in die Metallrolle zu legen, die im mittleren von drei Gebäuden in die Erde versenkt werden soll.

Der Baufortschritt auf dem Gelände zwischen Albrecht-Thaer-Straße und Luchsweg ist schon deutlich sichtbar. Hier entstehen 59 altersgerechte Zwei-bis Drei-Zimmer-Wohnungen in einer Größe zwischen jeweils 60 bis 80 Quadratmetern. "Im März 2007 haben wir uns zum ersten Mal mit der Frage befasst, wie wir Menschen eine Perspektive für den Fall bieten können, dass sie einmal pflegebedürftig werden", sagte Gemeindepfarrer Joachim Pöplau.

Das kircheneigene Grundstück wurde als Erweiterung des Friedhofs nicht mehr gebraucht, da die Zahl der Urnenbeisetzungen einen immer größeren Teil der Bestattungen einnimmt. Die Idee des Servicewohnens in stadtnaher Lage konnte die Gemeinde allerdings nicht gemeinsam umsetzen, also fanden sich mehrere private Investoren, die sich in Bauherrengemeinschaften zusammentaten. Für die Vermarktung und den Betrieb der Wohnanlage hat die Kirchengemeinde eine gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Dass der Bedarf für betreutes Wohnen da ist, zeigt das große Interesse. "Es gibt bereits eine Warteliste, auf die aber immer noch jeder, der Interesse hat, aufgenommen wird", betonte Birgit Wiß, Geschäftsführerin der Service Wohnen gGmbH. Die Grundsteinlegung wurde nur im kleinen Kreis begangen, die Nachbarn sollen dann zum Richtfest im nächsten Jahr eingeladen werden. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz ist bewusst, dass es im Vorfeld "die eine oder andere Diskussion" um das Projekt hinsichtlich seiner Nähe zur bestehenden Wohnbebauung gegeben hat, zumal die Anwohner an der angrenzenden Brehmstraße durch den Bau des DOC-Parkhauses doppelt belastet sind. "Ich finde aber, dass sich die Häuser wunderbar einfügen und hoffe, die Nachbarschaft nimmt das auch so wahr", sagte der OB.

Insgesamt sei die Entscheidung der Kirchengemeinde ein wichtiger Schritt. "Wohnen und Demographie beschäftigen uns in dieser Stadt. Insofern danke ich allen Beteiligten für ihren Mut, am Standort zu investieren." Der Erstbezug des vom Büro Edelhoff und Reska geplanten Objekts soll Ende 2016 sein. Interessenten werden gebeten, sich schriftlich unter Angabe der gewünschten Wohnungsgröße bei der Service Wohnen Ev. Kirchengemeinde Lennep gGmbH, Am Finkenschlag 6a, 42897 Remscheid, in die Warteliste eintragen zu lassen.

(RP)
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