Remscheid YouTube-Crashkurs in der Kraftstation

Remscheid · YouTuberin Nina Jasmin Schmiedel besuchte gestern die Kraftstation und stand den sechs Teilnehmern des Social-Media-Workshops im Jugendzentrum Rede und Antwort.

 Der YouTube-Kanal von "NinaJasmin" zählt mittlerweile fast 23.000 Abonnenten. Angefangen hat die 23-Jährige bereits 2008.

Der YouTube-Kanal von "NinaJasmin" zählt mittlerweile fast 23.000 Abonnenten. Angefangen hat die 23-Jährige bereits 2008.

Foto: Lena Hogekamp

Fast 23.000 Abonnenten zählt der Youtube-Kanal von "NinaJasmin", in dem die 23-Jährige Videos aus ihrem Alltag hochlädt und etwa Tipps zu veganer Ernährung gibt. Angefangen hatte sie mit den YouTube-Videos noch während ihrer Schulzeit 2008 - als Hobby. Sie veröffentlichte nach einer kurzen Pause Video-Tagebücher, sogenannte Vlogs, von ihrer Zeit als Au-pair in den USA. Seit eineinhalb Jahren verdient die gebürtige Hannoveranerin nun ihren Unterhalt damit.

Doch so einfach, wie es auf YouTube aussieht, ist es nicht, erkannten gestern auch die sechs Workshop-Teilnehmer in der Kraftstation, die nach einer kurzen Einführung an eigenen Drehbüchern werkelten. Viele Stunden und Tage vergehen für den Dreh eines Videos, das auf der Internetplattform dann zwischen fünf und zehn Minuten lang ist.

 Nina Jasmin feilt mit den Workshop-Teilnehmern Paul Juling (15, Mitte) und Felix Bauer (13, l.) in der Kraftstation an Drehbüchern für YouTube-Videos.

Nina Jasmin feilt mit den Workshop-Teilnehmern Paul Juling (15, Mitte) und Felix Bauer (13, l.) in der Kraftstation an Drehbüchern für YouTube-Videos.

Foto: Hogekamp Lena

Es steckt viel Arbeit dahinter, bemerkte auch Christin Pomp (27), Leiterin des Jugendkulturbereichs der Kraftstation. "Was in den Videos von Nina Jasmin so aussieht, als hätte sie es spontan aufgenommen, braucht viel Vorbereitung. Sie muss beispielsweise immer ihre Wohnung ausleuchten."

Weil das Interesse der Jugendlichen an YouTubern aktuell so groß sei, jedoch auch viele Gefahren im Netz lauern, beispielsweise beim Umgang mit den eigenen Daten, Cyber-Mobbing oder verfälschten Inhalten, hat das Jugendzentrum den viertägigen Ferienworkshop organisiert. "YouTube ist der Fernsehkanal der Jugend und viele interessieren sich auch dafür, wie sich mit Videos Geld verdienen lässt."

Der 15-jährige Paul etwa würde gerne einen eigenen YouTube-Kanal betreiben - mit Vlogs oder Gameplays (Aufnahmen, in denen er selbst Computerspiele spielt und darüber berichtet). Und am liebsten würde er gleich professionell durchstarten: "Bislang habe ich mich aber noch nicht rangetraut, weil ich erst besser über die Grundlagen Bescheid wissen will, um direkt einen besseren Inhalt zu bringen."

Der 13-jährige Felix hat dagegen bereits einen eigenen YouTube-Kanal mit bislang 19 Abonnenten. "Ich drehe beispielsweise Vlogs, Gameplays und manchmal auch Challenges mit Freunden." Dass ihn einige Freunde deswegen belächeln, stört ihn nicht.

Auch Nina Jasmin musste lernen damit umzugehen. Als YouTube-Star fühlt sie sich nicht, obwohl ihr so viele Menschen auf ihrem Kanal folgen. "80 Prozent meiner Freunde beschäftigen sich damit, laden Videos auf YouTube hoch, posten Fotos auf Instagram." Für sie sei es normal.

Was Nina Jasmin über Videodreh und Videoschnitt weiß, hat sie sich selbst beigebracht: "Ich hätte mir damals auch gewünscht, dass es so einen Workshop gegeben hätte", betont die 23-Jährige. Dass sie nun vor Teenies steht und ihre Erfahrungen mit ihnen teilt, sei für sie ziemlich ungewöhnlich, mache aber Spaß: "Mir ist es vor allem wichtig, sie über die Gefahren im Netz aufzuklären."

(RP)
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