Remscheid Zehn Aktenordner gefüllt mit Anzeigen

Remscheid · Peter Biesenbach berichtete über die Arbeit des Untersuchungsausschusses zur Kölner Silvesternacht.

Die Kölner Silvesternacht ist nach einem guten halben Jahr immer noch in deutlicher Erinnerung, auch wenn sie aus der Berichterstattung weitgehend verschwunden ist. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Peter Biesenbach ist gleichzeitig der Vorsitzende des parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Düsseldorf, der eingesetzt wurde, um die Geschehnisse aufzuklären.

Am Mittwochabend hat der Kreisverband Remscheid Biesenbach in die Lüttringhauser Gaststätte Nobis eingeladen, um allen Interessierten über seine Arbeit im Ausschuss zu berichten. Etwa 25 Zuhörer kamen . "Ich habe gar nicht gewusst, was ich mir antue, als ich den Vorsitz im Ausschuss übernommen habe", sagt Biesenbach gleich zu Beginn. Er ist direkt aus Düsseldorf nach Lüttringhausen gekommen - von der Arbeit im Untersuchungsausschuss: "Heute war unser 40. Sitzungstag, bisher wurden 131 Zeugen vernommen", erklärt Biesenbach.

Eine solche Vernehmung, verdeutlicht er, dauere zwischen anderthalb Stunden und einem ganzen Tag: "Das verdeutlicht den Zeitaufwand, der dahintersteckt. Die Vernehmung des Innenministers hat etwa einen ganzen Tag gedauert", sagt Biesenbach. Bis zum 13. Dezember sollen an insgesamt 27 Sitzungstagen die restlichen Zeugen vernommen werden, dann wird der Abschlussbericht verfasst. "Der Bericht wird den Fraktionen vorgelegt, die wiederum ihrerseits eine Bewertung abgeben können. Bis zum Ende der Legislaturperiode im April müssen wir fertig sein - sonst war die ganze Arbeit umsonst", sagt Biesenbach weiter.

Der CDU-Politiker gab auch einen Blick hinter die Kulissen. "Die Silvesternacht war für NRW ein Ereignis, das zum einen so noch nicht vorgekommen ist, zum anderen weltweit Aufsehen erregt hat", sagt Biesenbach, der in der Folge Interviews in japanischen, US-amerikanischen, britischen und sogar australischen Medien gegeben hat. Es sei Kleinstarbeit, die Geschehnisse so zu rekonstruieren, wie sie passiert sind, sagt Biesenbach. "Es müssen vor allem die Fragen geklärt werden, ob es ein organisierter Ablauf war, ob es eine Ankündigung für eine neue Dimension der Gewalt ist und ganz allgemein: Was ist da passiert?"

Sicher sei, dass es zu knapp 1200 Anzeigen gekommen ist, vor allem zu Delikten wie Belästigung, Vergewaltigung und Diebstahl. "Die Anzeigen werden derzeit von einem renommierten Kriminologen ausgewertet. Sie haben ein Volumen von zehn gefüllten Aktenordnern", sagt Biesenbach.

Dessen Erkenntnisse werden für den Oktober erwartet.

(RP)
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