Remscheid Stadt will Ebert-Platz mit klaren Wegen

Remscheid · Die Stadt kann den Wettbewerb für die Umgestaltung des Friedrich-Ebert-Platzes nun offiziell ausschreiben. Nach längeren Diskussionen haben sich Stadt und Politik auf die städtebaulichen Ziele geeinigt, für welche die teilnehmenden Planungsbüros Lösungen finden sollen.

 Mehr als nur ein Busbahnhof soll der Ebert-Platz in Zukunft sein. Die Politik hat jetzt genaue Vorgaben für einen Architektenwettbewerb beschlossen.

Mehr als nur ein Busbahnhof soll der Ebert-Platz in Zukunft sein. Die Politik hat jetzt genaue Vorgaben für einen Architektenwettbewerb beschlossen.

Foto: Jürgen Moll

Die Verabschiedung hat länger gedauert, weil SPD, FDP und Wählergemeinschaft auch Ideen für eine Nachnutzung des Gebäudes aufnehmen wollten, in dem auf der Alleestraße viele Jahre lang das Metropolkino untergebracht war. Idee dahinter: Ein Abriss dieses Gebäudes könnten den Weg öffnen für einen Durchstich zum neuen Ebert-Platz. Die bessere städtebauliche Verbindung dieser beiden Bereiche ist in der Politik seit vielen Jahren Thema.

Die Stadt aber riet von diesem Vorschlag ab. Nicht nur würde es den Wettbewerb überfrachten, wenn man neben dem Platz und seiner unmittelbaren Umgebung auch noch einen Teil der Allee überplant. Zudem würden die zur Verfügung gestellten Fördergelder des Landes von einem Ankauf der Kino-Immobilie schon stark aufgefressen werden. Nun soll das Thema später separat bearbeitet werden. Das Gleiche gilt für die von den drei Fraktionen gewünschte "Aufwertung der Engelspassage", für die sich SDP, FDP und Wählergemeinschaft unter anderem ein Beleuchtungskonzept wünschen.

Die Architekten sollen sich nun neben der Verlagerung der Funktionen des Busbahnhofs auf eine deutlich kleinere Fläche auf die Schaffung klarer Wegebeziehungen auf dem neu zu schaffenden öffentlichen Platz konzentrieren, sagt SPD-Fraktionschef Sven Wolf. Derzeit gebe es diese klaren Wege nicht. Ziel ist es, den in Richtung Allee laufenden Fußgängern zwei klare Wege vorzugeben. Der eine soll über die Wilhelm-Schuy-Straße und weiter über die Allee aufwärts in Richtung Allee-Center führen, die andere zwischen Commerzbank und Böker-Villa über die Elberfelder Straße hinunter zum Markt.

Weil die Stadt die Böker-Villa mit einer gastronomischen Nutzung in die Platzbeziehung mit einbinden will, sollen die teilnehmenden Büros die Wegbeziehung dorthin besonders beachten. Ebenfalls könnte die dunkle, oft verdreckte Unterführung hinüber zum Ämterhaus verschwinden. Unter den Aspekten Wirtschaftlichkeit und Barrierefreiheit sollen die Teilnehmer "eine höhengleiche Querungsmöglichkeit" mit Mittelinsel und Fußgängerampeln entwickeln, heißt es im Ausschreibungstext.

In seiner Sitzung in der vergangenen Woche beschloss der Hauptausschuss, wie das über mehrere Jahre ausgelegte Projekt "Revitalisierung der Innenstadt" (zu dem auch der Umbau des Ebert-Platzes gehört) begleitet werden wird. Ähnlich wie beim DOC-Projekt in Lennep wird es eine Lenkungsgruppe aus Verwaltung und Politik geben. Die war zunächst recht klein konzipiert worden. Nun sind aber auch die Ratsfraktionen darin vertreten. Und auch die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße wird einen Sitz in der Gruppe bekommen.

Die Verkleinerung des Busbahnhofes hat auch Kritiker. Seit kurzem gibt es eine Facebook-Gruppe gegen den Umbau.

(RP)
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