Remscheid Zukunft der Jahn-Halle ungewiss

Remscheid · Nach Fusion mit TV Jahn drücken RSV Kosten für den 60 Jahre alten Bau. Vermietung für Schulsport?

 Raumgewinn und Sorgenkind: Hartmut Bau, Dirk Riemer und Horst Zolnowski vom RSV schauen sich die Halle des früheren TV Jahn an. Das Gebäude ist 60 Jahre alt und bedarf einiger Investitionen.

Raumgewinn und Sorgenkind: Hartmut Bau, Dirk Riemer und Horst Zolnowski vom RSV schauen sich die Halle des früheren TV Jahn an. Das Gebäude ist 60 Jahre alt und bedarf einiger Investitionen.

Foto: hertgen

Es ist ein regelrechtes Dilemma: Im September 2015 ist in Folge der Fusionierung mit dem Turnverein Jahn dessen Sporthalle und das 10.000 Quadratmeter große Grundstück samt Sportplatz in den Besitz des Remscheider Schwimmvereins (RSV) übergegangen. Zwar ist sich der Vorstand des Vereins einig, damit wegen der Innenstadtnähe und guten Busanbindung ein regelrechtes Sporthallen-Kleinod erworben zu haben, aber bisher kann der RSV daraus noch keinen Nutzen ziehen.

Um die 60 Jahre alte Halle entsprechend eigener Vorstellungen nutzen zu können, sind Investitionen nötig, der der RSV aus Eigenmitteln nicht aufbringen kann. Im schlimmsten Fall schließt der Vorstand nicht aus, sich von dem Grundstück zu trennen.

Obwohl der RSV gleich eine ganze Palette an Kursangeboten in der Halle anbietet, schlummert sie oft ungenutzt vor sich hin. Daran können auch Kurse wenig ändern, die sich mit Trendsportarten wie Parkour ganz gezielt an Jugendliche richten. "Die offene Ganztagsschule sorgt dafür, dass die Kinder für Vereinssport keine Zeit haben", sagt Hartmut Bau, der erste Vorsitzende des Remscheider Schwimmvereins.

In den vergangenen Jahren sei die Anzahl der Kinder, die im Bereich Breitensport im RSV aktiv sind, von 200 auf 20 geschrumpft. "Wir könnten uns gut vorstellen, dass wir die Halle deswegen für den Schulsport zur Verfügung stellen", sagt der sportliche Leiter des RSV, Dirk Riemer. Als alternativen Ansatz möchte der Verein stärker auf Seniorensport setzen. Doch auch bei diesem Vorhaben zeichnen sich Probleme ab. "Wegen der zahlreichen Treppen ist der Zugang zur Halle ungünstig", erklärt Riemer. Der Bau einer Brücke, die den stufenlosen Zugang vorm Parkplatz aus ermöglichen könnte, würde eine große finanzielle Belastung darstellen. Zusätzlich kommen auf den RSV Kosten für Renovierungsarbeiten zu. "Nach 60 Jahren fällt immer etwas an", sagt der Leiter der Liegenschaften, Horst Zolnowski. Dass die Halle 2015 höhere Betriebskosten als Einnahmen verzeichnete, wie Schatzmeister Wolfgang Pipiorka berichtet, erschwert größere Investitionen zusätzlich. Unklar ist die Situation bezüglich des Sportplatzes, den der TV Jahn 1990 für 30 Jahre unentgeltlich an die Stadt verpachtet hat. Wie es weitergeht, wenn der Vertrag in vier Jahren ausläuft, ist noch offen. "Wir sind zu allen Gesprächen bereit, was die Zukunft von Sporthalle und -platz angeht", meint Riemer.

(hathi)
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