Remscheid Zurück in die alte Zeit mit Foto-Klicks

Remscheid · Klick, klick, klick - unentwegt gehen Linsen auf und zu. Ein kurzer Blick, ein bisschen die Position verändern und dann wieder durch den Sucher das Motiv einfangen. Model Verena Partiesch und Marcus Hök sehen konzentriert aus, während sie in die lodernde Flamme schauen. Die kommt allerdings nicht wie vor mehreren hundert Jahren tatsächlich aus dem Steinofen, sondern wird durch Lichtquellen simuliert. Ein prüfender Blick fällt auf das Kameradisplay, während die anderen noch Bilder schießen.

 Drei Models vor historischer Kulisse des Werkzeugmuseums - das inspirierte die Teilnehmer eines Foto-Workshops zu besonderen Aufnahmen.

Drei Models vor historischer Kulisse des Werkzeugmuseums - das inspirierte die Teilnehmer eines Foto-Workshops zu besonderen Aufnahmen.

Foto: Nico Hertgen

Beim ersten Fotoworkshop im Deutschen Werkzeugmuseum am Samstag konnten die Teilnehmer gar nicht oft genug auf den Auslöser drücken. Wasserkotten oder die Dampfmaschine boten die optimale Kulisse für das Thema des Shootings: Steampunk. Die aufwendigen Kostüme mit den vielen, stilechten Details wie Uhren oder Schlüssel inspirierten die sechs Teilnehmer zu spannenden Aufnahmen. Während des normalen Museumsbetriebes durften sie die Ausstellungsstücke als Kulisse nutzen. Auch auf dem Sessel des Stadt-Kämmerers in einer Meisterbude wurden die drei Models in Szene gesetzt.

"Wir haben das Museum ein bisschen aus dem Dornröschenschlaf geweckt", sagte Fotograf und Workshopleiter Thomas E. Wunsch mit einem Lachen. Das Museum sei auch Veranstaltungsort und biete viele Möglichkeiten. "Das ist auch der Reiz, moderne Aspekte des Museums zu präsentieren. Das ist eine spannende Location, die nicht jeder hat", ergänzte Museumsleiter Andreas Wallbrecht. Die wurde bereits für einen Kinderfotoworkshop sowie einen Fotowalk mit Wunsch genutzt. Samstag durften die Ausstellungsstücke auch angefasst werden. Model Janine Steinbach kletterte zum Beispiel auf die Dampfmaschine, um eine Mutter zu ölen. Die Idee zu dem Motiv kam von Wallbrecht selbst. Zeitgleich waren immer mehrere Kameras unterschiedlicher Typen aus verschiedenen Blickwinkeln im Einsatz. "Es geht nicht nur um das Fotografieren, sondern auch um die Kunst, um die Kombination der Kleidung und Technik", sagte Teilnehmer Karl-Heinz Kamiz, dem der freie Entfaltungsraum am besten gefiel. "Die Location ist ideal. Man kann die Illusion erzeugen, man sei in einer alten Zeit", sagt Teilnehmer Eberhard Steuer. Nur selten musste Wunsch Tipps geben, etwa zu technischen Fragen. "Seine eigene Kamera lernt man am besten durch learning by doing kennen", erklärte der Profi. Mit einem Fashionshooting-Workshop wird es dazu im Werkzeugmuseum eine weitere Gelegenheit geben.

(RP)
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