Remscheid Zwei Autos für Carsharing in der City

Remscheid · "DriveCarSharing" betreut die Fahrzeuge in Remscheid. Die EWR haben mit dem Mietauto-Angebot nichts mehr zu tun,

 Auf dem Carsharing-Parkplatz vor dem Teo Otto Theater steht ein Opel. Es gibt einen zweiten Stellplatz an der Daniel-Schürmann-Straße.

Auf dem Carsharing-Parkplatz vor dem Teo Otto Theater steht ein Opel. Es gibt einen zweiten Stellplatz an der Daniel-Schürmann-Straße.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Das sogenannte Carsharing ist im Trend. In den deutschen Metropolen gehören frei verfügbare Mietautos längst zum Straßenbild. Nicht wenige verzichten wegen des dichten Netzes in den Großstädten heute schon auf ein eigenes Fahrzeug.

Auch in Remscheid gibt es ein solches Carsharing-Programm. Aktuell gibt es in der Stadt zwei Stationen, an denen jeweils ein Mietfahrzeug vorgehalten wird. Beide sind in der Innenstadt: eine an der Daniel-Schürrmann-Straße und eine auf dem Parkplatz vor dem Teo Otto Theater. "Wir setzten sowohl auf Diesel als auch auf Benziner", sagt Mario Islic, Leiter Carsharing beim Autohaus Schönauen, das als Strategischer Partner des Anbieters "DriveCarSharing" für die Mietauto-Stationen in Solingen und Remscheid zuständig ist.

Als der Carsharing-Hype vor etwa 20 Jahren begann, partizipierten die EWR als Partner der Wuppertaler Stadtwerke von deren Mietauto-Angebot "Carriba". 2010 lief die Kooperation aus und das deutschlandweit tätige Privatunternehmen "DriveCarSharing" übernahm, um das Angebot für Remscheid zu erhalten. Die Stadtwerke arbeiteten nach Angaben von "DriveCarSharing" anfangs noch eng mit der Firma zusammen. Die Kooperation verlief aber über die Jahre im Sande und heute gibt es praktische keine koordinierte Zusammenarbeit mehr. Das Autohaus führt den Fahrzeug-Verleih in Remscheid derzeit ohne Unterstützung der Stadtwerke. "Wir haben uns das auch anders gewünscht", sagt Islic. "Aber was nicht mehr ist, kann ja vielleicht wieder werden."

"DriveCarSharing" setzt vor allem auf eine einfache Bedienbarkeit. "Uns ist wichtig, dass unsere Kunden problemlos und unkompliziert an ihre Autos kommen", sagt Islic. "Das Angebot soll möglichst niederschwellig sein. Wir haben im Bergischen Fahrzeuge vom Corsa bis zum Astra Caravan im Angebot." Und der Zugriff darauf sei denkbar unkompliziert: Der Nutzer meldet sich im Internet an und bekommt nach einer Überprüfung eine sogenannte "Drive-Karte" ausgehändigt. Dann kann er online oder telefonisch das Fahrzeug buchen. An der Station legt er die Karte auf den in der Windschutzscheibe befindlichen Bordcomputer. Das Fahrzeug öffnet sich und im Handschuhfach findet sich dann der (elektronisch gesicherte) Schlüssel, mit dem sich das Fahrzeug starten lässt. Die Preise setzen sich aus einer Zeitgebühr, einer Kilometer- und einer Spritpauschale zusammen. Eine Stunde Fahrt über 80 Kilometer kostet rund 20 Euro. Am Ende der Tour muss das Auto wieder an der Station abgegeben werden, an der der Nutzer es abgeholt hat.

Ein Ausbau der Fahrzeugflotte in Remscheid ist in der nächsten Zeit eher unwahrscheinlich. Gänzlich ausschließen will Islic ihn aber auch nicht. "In Solingen arbeiten wir eng mit den Stadtwerken zusammen", sagt der Carsharing-Spezialist. "Da konnten wir kürzlich mit einer gemeinsamen Marketingkampagne 60 Neukunden gewinnen." Wenn das so weitergeht, soll aber zumindest die Flotte in der Klingenstadt wachsen. "Wir wollen dann Neunsitzer und Transporter in unser Portfolio aufnehmen." Ein ähnliches Modell könne man sich auch für Remscheid vorstellen. Voraussetzung dafür wäre allerdings eine engere Kooperation mit den Stadtwerken.

Die sind von der Idee einer stärkeren Zusammenarbeit grundsätzlich angetan. "Klar sind wir daran interessiert", sagt EWR-Sprecher Klaus Zehrtner. "Wenn der Herr Islic auf uns zukommt, können wir über vieles reden. Was genau man da machen kann, werden wir dann sehen."

(RP)
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