Rhein-Kreis Neuss 42 Kfz-Mechatroniker erhalten ihre Gesellenbriefe

Rhein-Kreis Neuss · Lob vom Obermeister bei der Lossprechungsfeier. Die Jahresbesten Kevin Henke und Mike-Marcus Edelbluth kommen aus Neuss.

 Obermeister Johannes Brester (rechts) sprach die jungen Kfz-Mechatroniker von den Pflichten der Lehrzeit frei.

Obermeister Johannes Brester (rechts) sprach die jungen Kfz-Mechatroniker von den Pflichten der Lehrzeit frei.

Foto: Kreishandwerkerschaft

In der Hitliste der beliebtesten Handwerksberufe ist der Kraftfahrzeug-Mechatroniker nach wie vor Spitze - auch im Rhein-Kreis Neuss. 42 Nachwuchskräfte, darunter mit Yvonne Asma eine junge Frau, feierten jetzt mit der Kraftfahrzeug-Innung ihre bestandene Gesellenprüfung. Zur Lossprechungsfeier im Audi Zentrum Neuss hatte Obermeister Johannes Brester eine Geschichte mitgebracht: Vor einigen Jahren habe ihn ein Bekannter "um ein gutes Werk" gebeten - Brester sollte einem Jugendlichen eine Chance geben. Der junge Mann hatte schon als Kind an Fahrrädern und Mopeds geschraubt, aber seine schulischen Leistungen waren, auch bedingt durch die Trennung seiner Eltern, nicht gut.

Bei Brester konnte der Jugendliche ein Praktikum machen - und überzeugte sofort. "Schon nach wenigen Tagen habe ich ihm einen Ausbildungsvertrag angeboten. Er war glücklich, immer hoch motiviert und jederzeit hilfsbereit", berichtete der Obermeister. Der einstige Problemschüler legte eine gute Gesellenprüfung ab. Mehr noch: Er machte seinen Meister und führt heute seinen eigenen Kfz-Betrieb. Brester: "Er hatte sein Ziel nie aus den Augen verloren."

Vielleicht sind unter den 42 neuen Kfz-Mechatronikern ja auch künftige Betriebsinhaber. Zum Beispiel die beiden Jahresbesten, Kevin Henke (Ausbildungsbetrieb: Gottfried Schultz GmbH) und Mike-Marcus Edelbluth (Louis Dresen GmbH). Beide kommen aus Neuss. Während Kevin Henke (23) sich auf Fahrzeugkommunikations-Technik konzentriert hat, hat Mike-Marcus Edelbluth (20) die Fachrichtung Pkw-Technik eingeschlagen.

Johannes Brester erhob sie und alle anderen bisherigen Auszubildenden offiziell in den Gesellenstand und überreichte ihnen gemeinsam mit Helmut Birrewitz (Vorsitzender des Prüfungsausschusses) die Gesellenbriefe. Zu den Gratulanten gehörte auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen der Kreishandwerkerschaft, den Innungen und den vier Berufskollegs des Rhein-Kreises. Petrauschke hob die Vorteile der dualen Ausbildung hervor: "Inzwischen erkennt auch die OECD an, dass ein deutscher Handwerksmeister einem Akademiker gegenüber in vielen Belangen gleichwertig oder sogar überlegen ist."

Was sie drauf haben, zeigten die jungen Kfz-Mechatroniker gleich nach dem offiziellen Teil der Feier, die erstmals in einem Autohaus stattfand: Sie schauten mit ihren Gästen unter die Haube der Autos im Showroom des Audi Zentrums.

(NGZ)
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