Rhein-Kreis Neuss/Düsseldorf Apollo-Varieté holt London an den Rhein

Rhein-Kreis Neuss · "London Calling" ist die erste Show des Jahres im Apollo-Theater. Die NGZ hat sich das neue Programm angeschaut.

Apollo-Theater in Düsseldorf: "London Calling"
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Apollo-Theater in Düsseldorf: "London Calling"

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London weckt Erwartungen — und das nicht zu knapp: Die größte, aufregendste und gleichzeitig teuerste Metropole Westeuropas setzt Maßstäbe. Damit liegt die Latte hoch fürs neue Programm in Roncallis Apollo-Varieté. "London Calling" heißt es bis zum 30. März im Theater unter der Kniebrücke am Rhein. "Very British" muss es also sein in der ersten Show des neuen Jahres. Und das nicht nur auf der Bühne: Schon im Foyer ahnt der Besucher, was ihn erwartet: Die Humphrey-Bogart-Figur, die dort eigentlich ihren Stammplatz hat, ist umgezogen. Der Leinwandheld steht in den nächsten Wochen lässig mit Zigarette in einer der typisch-roten britischen Telefonzellen. Auch das Bühnenbild spielt mit Wahrzeichen der Insel-Hauptstadt: Vom Big Ben über die Tower Bridge bis zum futuristischen Riesenrad "London Eye" findet sich eine Menge wieder, was bei England-Fans sofort Sehnsucht weckt.

Mit einem Querschnitt durch die britische Rock- und Popgeschichte von den Beatles über Bond-Melodien bis "London Calling" von The Clash tut die musikalische Begleitung das ihrige dazu. Durchs Programm führen, so sparsam an Worten wie reich an Gags, die "Lords of Comedy", Max Nix und Willi Widder Nix, mit einer sehr gelungenen Mischung aus Komik, Zauberei, Musik und Rock'n'Roll — notfalls auch auf zwei Alphörnern gespielt.

Ein Höhepunkt aus dem artistischen Programm ist ohne Zweifel die Quick-Change-Nummer von Oksana und Vadim, die zeigen, dass sich die schönen, roten Telefonzellen nicht nur zum Telefonieren, sondern auch zum Umziehen eignen: Innerhalb von Sekunden wechseln die beiden ihr Outfit, von der großen Abendrobe bis zum Freizeit-Dress. Alltagsgegenstände zweckentfremdet für eine spektakuläre Bühnenshow, davon versteht auch Albert Micheletty etwas. Die angekündigte Fahrradakrobatik mag zunächst nicht sensationell erscheinen — oben auf einer sechs Meter hohen Straßenlaterne balancierend, ist sie es jedoch garantiert.

Laura von Bongard dagegen kombiniert artistische Perfektion mit Sinnlichkeit, wenn sie bis zu sechs Gymnastikbälle mit den Fußspitzen jongliert. Shenea Booth begeistert mit einer eleganten Handstand-Choreographie und Samira Reddman mit einer atemberaubenden Nummer am Trapez. "London Calling", das ist zu einem (sehr) guten Teil Frauensache, nicht nur wegen der Artistinnen, sondern auch wegen der "Singer & Dancers Steve Bor". Sie waren 2012 bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London dabei. Nathan J. Clarke, ihr Choreograph, hat auch schon mit "Take That" gearbeitet. Ein Grund mehr, die Show nicht zu verpassen: "London Calling"!

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