Rhein-Kreis Neuss Bauern und Industrie: Ohne Pflanzenschutz geht es nicht

Rhein-Kreis Neuss · Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und der Schutz der Artenvielfalt müssen nicht in Widerspruch zueinander stehen. Dass Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sich heutzutage von selbst verstehen, betonten gestern auf dem Damianshof in Rommerskirchen dessen Betreiber Bernd Olligs, Friedhelm Decker, Ehrenpräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands sowie Volker-Koch Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar.

 Volker Koch-Achelpöhler, Bernd Olligs und Friedhelm Decker (v.l.).

Volker Koch-Achelpöhler, Bernd Olligs und Friedhelm Decker (v.l.).

Foto: ATI

"Es ist ein Mythos, zu glauben, dass ,natürlich vorkommend' gleichzusetzen ist mit gesund, und dass ,synthetisch hergestellt' gleich giftig ist", sagte Bernd Olligs bei dem Gespräch der beiden Agrarverbände. Der den Damianshof in sechster Generation bewirtschaftende Landwirt hat sich in diesem Jahr an der Aktion "Schau ins Feld!" des Industrieverbands Agrar beteiligt. Bei verschiedenen Ackerkulturen wie Getreide, Zuckerrüben und Mais hat Olligs in einem bestimmten Abschnitt seiner Anbauflächen komplett auf Pflanzenschutzmittel verzichtet.

Das Ergebnis: "An den unbehandelten Stellen überwuchern Unkräuter die Kulturen, Pilzkrankheiten und Schädlinge zeigen sichtbare Schäden", sagte Bernd Olligs. Nach den Worten von Volker Koch-Achelpöhler steht bei konsequentem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel "am Ende womöglich ein Totalausfall der Ernte".

Koch-Achelpöhler betonte die Bedeutung des Pflanzenschutzes für den Ertrag. "Im Weizen erwirtschafteten moderne Landwirte auf gleicher Fläche 121 Prozent mehr Ertrag. Beim Roggen waren es 100 Prozent und bei der Gerste immerhin noch 91 Prozent", sagte der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar. Den Umkehrschluss zog Helmut Schramm, Präsident des Industrieverbands Agrar und Geschäftsführer von Bayer CropScience: "Um die gleiche Menge ohne Düngung und Pflanzenschutz zu erzeugen, müssten deutsche Landwirte die doppelte Fläche bewirtschaften." Wolfgang Wappenschmidt von der Kreisbauernschaft: "Ohne Pflanzenschutz geht es nicht. Auch der ökologische Anbau verwendet ihn und kommt auch nicht ohne Düngung aus.

(S.M.)
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