Rhein-Kreis Neuss Business Cup: Golfer spielen 60.000 Euro ein

Rhein-Kreis Neuss · Einen Weltstar zum Anfassen gab es am Sonntag auf dem Rittergut Birkhof. Golflegende Bernhard Langer spielte sich auf den 18 Löchern in die Herzen der rund 200 Zuschauer.

Der 56-Jährige war in diesem Jahr der geladene Prominente des WFG Business Cup, bei dem aufgrund des Gewitters nicht alle 140 Teilnehmer ihre Runde zu Ende spielen konnten. Das Golf-Turnier für einen guten Zweck fand zum elften Mal statt. Organisiert wird es von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreis mit Unterstützung namhafter Sponsoren. Bereits am Samstag fand die dazugehörige Abendgala im Swissôtel statt.

Dort überzeugte Langer vor allem persönlich. Im Interview mit dem Golfexperten des Senders Sky, Benno Neumüller, sprach er über sein Leben. Die Golflegende kommt aus einfachen Verhältnissen - sein Vater ist Maurer. Sein erstes Taschengeld verdient sich Langer beim Einsammeln von Golfbällen. Er bleibt dabei, wird Golflehrer in Augsburg.

Der erste Erfolg als Spieler: Langer wird 1979 Deutscher Golflehrermeister. Sein internationaler Durchbruch gelingt ihm am 14. April 1985. Mit 28 Jahren gewinnt er seinen ersten Major-Titel beim US-Masters-Turnier in Augusta. Als erster Deutscher überhaupt erhält er den Siegerpokal und das dazugehörige berühmte grüne Jackett. Ein Jahr später ist er die Nummer eins der neu eingerichteten Golf-Weltrangliste. Es folgen noch über 90 Turniersiege - zuletzt vor wenigen Wochen die "Senior Players Championship".

Doch nicht seine Triumphe, sondern die leisen Töne sind es, die ihm Sympathie der Zuschauer bringen. Irgendwann auf dem Höhepunkt seiner Karriere, so erzählt Langer es am Samstag, liegt er nach Siegerehrung und Feier abends im Hotelbett und fühlt sich leer. "Ich hatte alles gewonnen, eine tolle gesunde Familie, aber irgendwie fehlte etwas." Langer machte sich Gedanken über den Sinn des Lebens, begann sich dem christlichen Glauben zuzuwenden. Außerdem gründete er seine Stiftung, die Geld sammelt, um Familien im Alltag zu helfen.

"Ein echter Gänsehautmoment war das", beschreibt Daniel Nellen, Geschäftsführer des Sponsors Nellen Assekuranz, die Stimmung am Samstag. "Es ist einfach beeindruckend, was für eine Ruhe er ausstrahlt und dass er selbst als Weltstar so sehr auf dem Boden geblieben ist", staunt er.

Auch auf dem Golfplatz ist das zu sehen. In kurzen Pausen beginnt Langer mit den Zuschauern zu schäkern, erzählt kleine Anekdoten von den großen Turnieren. "Mir gefällt wirklich gut, wie bodenständig er ist", sagt Zuschauerin Ute Hahn. Etwa das Langer die Fahne selber halte, oder nicht nur auf seine Schläge achte, sondern seinen Mitspielern auch Ratschläge gibt. Hahn ist selber Golferin auf dem Rittergut Birkhof. Doch gestern wollte sie lieber zuschauen. "Einen so prominenten, noch dazu deutschen Golfer darf man sich natürlich nicht entgehen lassen."

In der Tat wird der WFG Business Cup Langers einziges Turnier auf deutschem Boden in diesem Jahr sein. Mit einem langen gelben Band werden die Zuschauer der vier Golfer in Langers "Flight" auf Abstand gehalten. Bei guten Schlägen klatschen sie, geht der Ball knapp am Loch vorbei, wird das mit lautem Raunen bedacht. Langer spielt zusammen mit den Vertretern der drei größten Sponsoren: Margret Nellen (Nellen Assekuranz), Hans-Georg Peters (Crefo Factoring) und Bernhard Randel (Sparkasse Neuss). Auch dank Ihnen kam in diesem Jahr die Rekordsumme von rund 60 000 Euro für den guten Zweck zusammen. Das Geld kommt von Sponsoren, einer Tombola und den Stargeldern der 140 Teilnehmer. 25 000 Euro an Organisationen im Kreis Neuss.

(NGZ)
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