Fotos Der Kreuzweg im Lego-Format
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
Pilatus auf dem Richterstuhl. Unsympathisch. Ungerecht. Was hat Jesus schon getan? – Das könnte uns doch nicht passieren... Wirklich? Sind wir nicht oft genug auch wie Pilatus, der sich von Geschrei und Geschwätz leiten lässt?
2.: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Das Ding sieht jetzt nicht sooo schwer aus. Jesus hält es mit einer Hand. Schwer sind die grimmigen Soldaten zu ertragen. Ist das bei uns nicht oft auch so: Da ist etwas Schwieriges zu bewältigen. Wir fangen an – aber die um uns herum machen uns das ziemlich schwer...
3.: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Rrumms. Da liegt er. Ha – hat der sich doch übernommen? Die Soldaten haben mit nichts etwas zu tun. Hämisch, ihr Blick. Und wir? Was trauen wir Jesus eigentlich zu? Was haben wir denn übrig für ihn? Ein hämisches Grinsen?
4.: Jesus begegnet seiner Mutter
Miese Situation: Mutter kann jetzt auch nicht mehr helfen. Klar ist Maria traurig. Wie sie sehen auch wir nur noch einen Teil von Jesus – der Rest ist verdeckt vom Kreuz. Das kommt auch bei uns oft genug vor: Das Kreuz, das Schlechte überdeckt vieles, manchmal auch Menschen, zu denen wir gehören, die wir eigentlich gern haben...
5.: Simon von Cyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen
Jesus wirkt ratlos: Wie soll das hier weitergehen? Die Soldaten – grimmig wie immer. Doch Simon hilft. Auch bei ihm wirkt das, wie am Anfang bei Jesus, ganz leicht. Ob er sich da nicht verschätzt? Wie oft ist uns das schon passiert: Wir wollen helfen, fangen an, alles ganz leicht, doch dann wird es immer schwerer – das Kreuz, das wir mittragen wollen...
6.: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Mann, ist das anstrengend. Und die Frühlingssonne kann da oben in Jerusalem auch schon ganz schön brennen. Die freundliche Frau lässt das Kreuz für einen Augenblick wieder leichter werden. Auch das hat jeder schon erlebt: Eine drückende Last wird leichter, wenn ein Passant etwas freundliches tut oder sagt, einfach Anteil nimmt.
7.: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Rrumms – schon wieder liegt er da unter dem Kreuz auf dem Boden. Ob es noch weitergehen wird? Wie oft haben wir das schon erlebt: Menschen kommen zu Fall. Wieder und wieder. Das sei kein Problem, sagt man – aber das Aufstehen, das entscheidet über das weitere Schicksal. Wie oft kann ein Mensch das: Fallen und wieder aufstehen?
8.: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Vier sind es – Frauen, die weinen. Von den grimmigen Soldaten keine Spur mehr. Auch das Kreuz scheint wieder leichter geworden zu sein. Jesus blickt in die Runde: Weint nicht über mich, sondern über euch und eure Kinder. Trost dessen, der eigentlich leidet, gerade noch gestürzt war. Darin wird er ganz stark. Das kennen wir auch: Wir kommen vom Besuch bei einem Todkranken zurück – und sind reich beschenkt. Das eigene Schicksal wird relativ, fast egal...
9.: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Rrumms – schon wieder. Die grimmigen Soldaten sind wieder da. Aber Jesus fällt diesmal anders. Nicht mehr mit dem Gesicht zur Erde – jetzt blickt er auf. In den Himmel. Das passiert uns auch – im Fallen noch einen schönen Blick erhaschen. Vielleicht gibt es ja noch etwas anderes, für das es sich lohnt, in den Himmel zu blicken. Jesus macht uns Mut, immer wieder nach oben zu blicken.
10.: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Jetzt ist die Zielgerade erreicht. Nichts gehört Jesus mehr. Aber irgendwie wirkt er nicht nackt. Er sieht aus wie vorher auch. Auch eine unserer Erfahrungen: Wir können Menschen alles nehmen – ihr Wesen bleibt, egal, wie wir sie auch drangsalieren. Jesus bleibt weiß – und hebt sich so von den grimmigen Soldaten ab. Das ist wahre Stärke. Ob wir die auch beweisen können, wenn man uns an den Kragen geht?
11.: Jesus wird ans Kreuz genagelt
Die Soldaten sind zu Boden gegangen, vollführen ihr grausames Werk. Befehl ist eben Befehl. Was machen wir nicht alles, weil es uns „befohlen“ wird? Spielt da ein Mensch noch eine Rolle? Die Gesichter der Soldaten sieht man nicht mehr. Ob sie jetzt auch noch grimmig dreinschauen? Wie blicken wir drein, wenn wir „Befehle“ ausführen, die uns unangenehm sind? Verlieren wir dann auch unser Gesicht?
12.: Jesus stirbt am Kreuz
Die Soldaten haben nur noch ihre Waffen, die zweite Hand ist leer. Jesus stirbt aufrecht. Auch er hat nichts in seinen Händen, er streckt sie zum Himmel aus. Und er blickt dich direkt an: (Kreuzes)Tod auf Augenhöhe. Auch das entspricht unserer Erfahrung: Tod auf Augenhöhe. Gleich nebenan, in Syrien, Stockholm, Ägypten und anderswo... Wie gehen wir mit diesem täglichen Anblick des Todes um?
13.: Jesus wird vom Kreuz genommen
Die Soldaten sind weg, Maria und Josef von Arimathäa sind gekommen. Verschwand das Kreuz eben noch fast hinter Jesus, ist es jetzt zum ersten Mal in voller Größe zu sehen. Maria trauert, Josef wirkt rat- und hilflos. Wie gehen wir eigentlich mit dem Tod um? So distanziert, wie Josef von Arimathäa im Bild? Könnten wir Maria trösten? Wenn ja: Wie?
14. Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Das Grab von Jesus ist groß, viel größer als alles vorher. Ob er sich so ein Riesengrab gewünscht hätte? Jesus liegt darin, als würde er schlafen – und gleich aufstehen. Wenn er das täte, würde er nach draußen blicken. In das Licht des Tages, nicht in das Dunkel der Grabhöhle. Wie halten wir es? Blicken wir eher zurück ins Dunkel, weil uns das Licht des Neuen an den Augen wehtut? Obwohl Jesus liegt, macht er uns Mut, die Richtung auszuprobieren: Ins Licht, nicht ins Dunkel.