Rhein-Kreis Neuss Die bunte Vielfalt der Musik in der Kulisse von Schloss Dyck

Rhein-Kreis Neuss · Zu keiner Jahreszeit entwickelt das immer einen Besuch lohnenswerte Schloss Dyck eine derartige Pracht wie in diesen Tagen: Das bunte Herbstlaub lässt den Besucher über vielfältigste Farben bewundernd staunen. Zu allem Überfluss wird das Ensemble in den Abendstunden eindrucksvoll illuminiert. In dieses üppige Ambiente bettet der Verein der "Freunde & Förderer von Schloss Dyck" sein Herbstkonzert kongenial ein.

Einmal mehr war das "Salzburger Divertimento" zu Gast, das aus Mitgliedern des Mozarteumorchesters Salzburg und der Salzburger Kammerphilharmonie besteht. Bei letzterem Orchester ist Gabor Lieli Soloklarinettist, und das Programm war ganz auf den 1969 in Budapest geborenen Ausnahmebläser abgestimmt.

Salzburg ohne Mozart - das geht gar nicht! Das "Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur" (KV 581), das Mozart 1789 für den mit ihm befreundeten Klarinettisten Anton Stadler schrieb, formiert sich bei verhalten dominierender Klarinette und homogenem Streichquartett zu einem Klangzauber, der die bunte Außenwelt aufnimmt. Im "Larghetto" begeistern gedämpfte Violinen (Nanni Malm und Emili Pierre) zu schwerelos schwebender Klarinette. Im Finale eröffnet eine wunderbar weich klingende Viola (Firmian Lermer) die erste Variation, bruchlose Harmonien vervollständigt Marcus Pouget, der Solocellist des Mozarteumorchesters.

Dem frühromantischen Klangideal verpflichtet war der finnische Klarinettist und Komponist Bernhard Crusell, dessen "Quartett in Es-Dur" das Herbstkonzert eröffnete. Wirkungsvolle virtuose Anforderungen unter Ausnutzung aller Registerfarben des Soloinstrumentes aber fordert der in Salzburg ausgebildete Carl Maria von Weber in seinem 1815 geschriebenen "Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello B-Dur". Emotionen pur, die dieses famose Ensemble in der Zugabe mit dem Tango nuevo "Oblivion" von Astor Piazolla sentimental steigerte.

(Nima)
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